Die Saison hat noch nicht begonnen, die MTV-Teams sind in ihre Vorbereitungsphase gestartet, normale Menschen bereiten sich auf ihren wohlverdienten Urlaub vor oder genießen ihn bereits. Eine kleine Schar MTV-Verantwortlicher hingegen, hat alle Hände voll zu tun. Sie bereiten, gemeinsam mit Wofgang Hartisch, dem Vizepräsidenten des Handballverbandes Brandenburg, das 61. Erwin-Benke-Turnier um den Erlengrundcup vor, das am 11. und 12. August 2018 in der Altlandsberger Erlengrundhalle mindestens so sehr gefeiert wie durchgeführt wird.
„Die Vorbereitung und Durchführung dieses über unsere Landesgrenzen hinaus etablierten Vorbereitungsturniers, nur vier Wochen vor Saisonstart mit unseren 1. Damen in der 3. Liga und unseren 1. Herren in der Oberliga Ostsee-Spree, kostet uns alle beim MTV natürlich viel zusätzliche Kraft“, räumt Turnierchef Wolfram Eschenbach unumwunden ein, um aber gleich zu betonen: „Dennoch erfüllt es uns alle mit Stolz, dieses so traditionsreiche Turnier vorbereiten und durchführen zu dürfen. Wir hoffen damit nicht zuletzt, dem Namensstifter Erwin Benke und seinem Engagement für unseren Sport Ehre zu machen.“
Die Geschichte des Frauenhandballs in der DDR und erst Recht die Geschichte des Vereins Lokomotive Rangsdorf kann jedenfalls ohne den Namen Erwin Benke nicht erzählt werden. Zwei Mal führte Benke seine Rangsdorfer Damen zum DDR-Meistertitel, 1956 und 1961. 1956 hob er auch das Rangsdorfer Frauenturnier aus der Taufe. Als er am 25.10.2002, nach langer schwerer Krankheit starb, erhielt das Turnier, das es ohne Erwin Benke nicht gegeben hätte und das längst zu den ältesten in der Region zählt, seinen Namen. Wahrscheinlich hätte er sich darüber sogar ein bisschen mehr gefreut, als über das Bundesverdienstkreuz, mit dem sein unermüdlicher Einsatz vollkommen zu Recht gewürdigt wurde.
Treuen Benke-Fans wird bei Durchsicht des Turnierplans sofort auffallen, dass die Pokalsiegerinnen des vergangenen Jahres, die überaus sympathischen Mädels des Sönderjysk/Elitesport, trotz anfänglich gegenteiliger Auskunft, ihren Titel nicht werden verteidigen können. „Es ist eigentlich abgemachte Sache, dass die Titelverteidigerinnen des Vorjahres wiederkommen, schon allein um den Wanderpokal rechtzeitig zurück zu bringen“, schmunzelt Wolfram Eschenbach, „aber es ließ sich dieses Mal terminlich leider einfach nicht realisieren.“ Dafür kehren mit den Damen des DHC Slavia Prag liebgewonnene Stammgäste in die Erle zurück, „ was uns wiederum sehr freut, denn hier sind über die Jahre echte Freundschaften entstanden.“
Zurückkehren werden auch die Damen des GC Amicitia Zürich, die im letzten Jahr die Bronzemedaille mit nach Hause nehmen durften. Abgerundet wird das Teilnehmerfeld durch die Füchse Berlin, den Frankfurter HC sowie dem SC Markranstädt. Wolfram Eschenbach: „Die letzten drei Teams unterstreichen, gemeinsam mit unserem eigenen natürlich, den zusätzlichen Derby-Charakter, dem wir dem Turnier dieses Mal verleihen wollten. Das wird die Veranstaltung für die zahlreichen Fans, die dem Saisonstart entgegenfiebern, noch reizvoller werden lassen.“
Details zu Mannschaften, Spielplan und Programm folgen.