Die Damen des MTV 1860 Altlandsberg – und zwar alle (!) Damen des MTV 1860 Altlandsberg – erledigen die Aufgabe Weiterkommen im HVB-Pokalwettbewerb ebenso souverän wie außergewöhnlich.

Dem alljährlichen Auftakt zum HVB-Polalwettbewerb der Damen sehen die Verantwortlichen beim MTV 1860 Altlandsberg in der Regel mit gemischten Gefühlen entgegen. Beinahe schon traditionell ist insbesondere die erste Partie eine ziemlich verkrampfte und daher krampfige Angelegenheit. Letztes Jahr zum Beispiel endete die Pokal-Partie MTV (3. Liga) gegen SV Eichstädt 49 (Verbandsliga) sage und schreibe 12:8. Dass die Grün-Weißen dennoch gewonnen hatten, war letztlich das einzig wichtige und selbst daran wollte bald niemand mehr im Team erinnert werden.

Um es kurz zu machen: Dieses Jahr war alles ganz anders. Die diesjährige Auftaktpartie gegen die Damen des gastgebenden Verbandsligisten Grünheider SV mündete über ein 17:2 nach der 20-minütgen ersten Halbzeit in einen sehr überzeugenden Altlandsberger 33:5 Erfolg. Von Anfang an ließen die MTV-Damen nicht den Hauch eines Zweifels daran zu, wer das Parkett als Sieger verlassen werden würde. Und sieht man einmal von den beiden Torhüterinnen ab, konnten sich alle Akteurinnen in die Torschützenliste eintragen; am häufigsten, nämlich sechs Mal, Pia Waterstradt.

Vielleicht, weil noch etwas anders war als das Ergebnis. Für den MTV traten nämlich nicht wie üblich die 1. Damen an. Die hätten, falls alles nach Plan gelaufen wäre, dieses Wochenende nämlich im goldenen Prag bei traditionellen Turnier des DHC Slavia Prag verbracht. Es traten aber auch nicht die 2. Damen an, die, falls alles nach Plan gelaufen wäre, für die 1. Damen in die Bresche gesprungen wären. Weil beide Teams verletzungsbedingt personell etwas gebeutelt daherkommen, trat ein gemischtes Team aus zweiter Mannschaft und den fünf derzeit spielfähigen Akteurinnen der ersten Mannschaft an. Wobei die 2. Damenmannschaft gemäß Absprache der beiden Co-Trainer der Teams, Josefine Wenzel und Alexander Koch, stets die erste Hälfte bestritten und die Drittliga-Mädels sich in Durchgang zwo in den Reigen einreihten.

„Das war eine so gute Idee und liegt eigentlich so nahe“, freute sich der Teamchef des 1. Damen Wolfram Eschenbach, „dass ich mich nur wundern kann, weshalb wir nicht früher darauf gekommen sind. Hier wurde die Zusammengehörigkeit beider Teams nicht nur behauptet, sondern war auf dem Feld mit Händen zu greifen.“ Und erfolgreich war sie dazu. Denn auch das zweite Pokalmatch des Tages, gegen den Finowfurter SV (ebenfalls Verbandsliga), sah 33 Altlandsberger Tore. Nur bei den acht Gegentreffern waren die Finowfurterinnen ein bisschen erfolgreicher als Grünheide.

Sportlich betrachtet stellte dieser Pokalsonntag natürlich eine Pflichtübung für die MTV-Vertrterung dar. Wohl niemand in der Grünheider Löcknitzhalle hatte ernsthaft damit gerechnet, dass sich ein anderes Team als das des MTV 1860 Altlandsberg für das Pokal-Viertelfinale qualifizieren würde. Auch nicht die nicht spielfähigen Mitglieder des Altlandsberger-Teams, die, wenn sie schon nicht selbst auf der Platte mitmischen konnten, beinahe vollzählig als sehr überzeugende Schlachtenbummlerinnen auftraten.

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