MTV Handballer behalten einen Punkt zu Hause
Von Edgar Nemschok
Für einen wirklich perfekten Abend fehlte den Handballern des MTV Altlandsberg im Oberliga-Heimspiel gegen die SG OSF Berlin nur ein Tor. Die Partie gegen den hohen Favoriten endete 23:23 und damit gaben sich die meisten Fans des MTV zufrieden.
Bevor es aber losging, gab es zwei wichtige Ehrungen. Wolfgang Zielke wurde für seine nunmehr 70-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt. Nur ein kleines Problem gab es, denn Wolfgang Zielke hat schon alle wichtige MTV-Ehrungen, einschließlich der höchsten, der Goldenen MTV-Ehrennadel. Sichtlich gerührt nahm er die Glückwünsche vor seinem Publikum entgegen. Geehrt wurde auch Ecki Koschinski, ohne den ein Verein wie der MTV ebenfalls nicht funktionieren würde. Koschinski ist seit mehr als 20 Jahren im Verein tätig. Er bekam die Goldene Ehrennadel für seine Verdienste um die Entwicklung des Handballsports in Altlandsberg.
Dann konnte das Spiel beginnen. Der MTV ging in Führung und von Beginn an war Torhüter Emmanuel Frimpong auf Volldampf. Er konnte dennoch nicht verhindern, dass die Berliner nach knapp sieben Minuten selbst in Führung gingen. Nach dem 3:2 für die SG OSF durch Maximilian von Rumohr schien das Spiel in den erwarteten Bahnen zu laufen. Der MTV machte einige Fehler, hatte allerdings auch eine Menge Pech, denn oft klatschte der Ball an Pfosten oder Latte des OSF-Tores. Die Berliner spielten nicht spektakulär, gingen aber immer deutlicher in Führung. Zur Pause lag der Favorit mit 13:8 in Front. „Eigentlich haben wir das ganz gut gemacht. Die Abwehr stand ordentlich. Unser heutiger Gegner ist eben eine klasse Mannschaft“, sagte Teammanager Daniel Braun und versprach, dass niemand im Team das Spiel so leicht verloren geben werde.
Und tatsächlich, der MTV kam glänzend in den zweiten Durchgang und nach 40 Minuten Spielzeit warf Maximilian Sehl zum Ausgleich, 16:16, ein. Spätestens von da ab war es nicht nur ein gutes, es wurde auch ein spannendes und für die Zuschauer sogar mitreißendes Handballspiel. Bewundernswert war in dieser Phase, wie zum Beispiel Ridha Trabelsi seine Strafwürfe verwandelte. Im ganzen Spiel trat er siebenmal an und traf. Der MTV lieferte sein bisher bestes Saisonspiel und ging mit 21:19 in Führung. André Witkowski, der als Hallensprecher fungierte, betonte immer wieder: „Es ist kaum zu glauben, wir lagen doch schon mit sechs Toren hinten.“
Natürlich ist die SG OSF nicht irgendwer. Die Berliner blieben im Spiel und machten es mit den Toren von Jonas Beer und Moritz Kollbach zum 21:21 wieder spannend. Jetzt war natürlich deutlich zu spüren, dass die Nerven eine wichtig Rolle spielen. Florian Riegler traf mit einem Gewaltwurf zum 23:22. Kurz vor Schluss hatte Arian Thümmler die ganz große Chance, das Spiel für den MTV zu entscheiden. Er scheiterte am Berliner Torhüter, der glänzend hielt. Dorian Schnabel schaffte für die SG OSF den erneuten Ausgleich. Aber es waren noch 15 Sekunden zu spielen. Würde es noch für den MTV reichen? Nein, es gab nur noch einen Freiwurf. Aber gegen die dichte Mauer der Berliner konnte auch ein Spezialist wie er nichts mehr ausrichten.
Was sagt der Trainer Oliver Ostwald zu diesem Spiel? „Wir hätten gern in unseren letzten Auftritt im Jahr 2022 gewonnen und damit auch den fünften Erfolg in Serie gefeiert. Der Ausfall von Fabian Plaul war doch gravierend. Aber wir haben als Mannschaft vorn wie hinten gut funktioniert und das macht Mut für den weiteren Saisonverlauf. Es ist eine Entwicklung in der Mannschaft zu erkennen.“ Oliver Ostwald sprach allerdings auch von Fehlern, die abgestellt werden müssten. „Wir erkämpfen uns den Ball und machen dann leichte Fehler im eigenen Angriff. Aber ich bin zufrieden, vor allem wie wir in der zweiten Halbzeit das Spiel gedreht haben.“ Der Trainer lobte die guten Torhüterleistungen, die mannschaftliche Geschlossenheit und den Einsatz aller. „Klar, am Ende sind alle zufrieden, ich auch. Jedoch, wer genauer hingeschaut hat, am Ende fehlen uns Zentimeter, um die Partie zu gewinnen. Nach einer schwierigen Phase haben wir wieder Mut und freuen wir uns auf die Rückrunde.“
Weiter geht es für den MTV am 7. Januar. Gegner ist auswärts die SG Uni Greifswald/Loitz. Das nächste Heimspiel folgt am 14. Januar gegen SV Fortuna 50 Neubrandenburg.