Der Rahmen des vergangenen Wochenendes für unsere A-Mädels ist mit einem Wort schnell beschrieben: Fredersdorf. Uns praktisch seit der E-Jugend wohlbekannt vermochte das Team der OSG uns in der Vergangenheit immer wieder durch überraschende Kader-Aufstellungen und Spielansätze in Bedrängnis zu bringen und war dabei stets aber auch der Garant für ein spannendes Lokalderby – erinnert sei an das Hinspiel dieser Saison, welches unsere Mädels zwar souverän, aber auch äußerst knapp für sich verbuchen konnten.
Das nunmehr am Sonntag stattgefundene Rückspiel wurde nun überdies seitens Fredersdorf zusätzlich mit besonderer Bedeutung im Sinne des „wichtigsten Spiels der Saison“ aufgeladen, was unserem Team wohl nachgerade zuviel Bedeutung zuspricht, andererseits natürlich aber auch als klare Kampfansage verstanden werden wollte. Die künstliche Verknappung der Zuschauerplätze in der Halle trug überdies zur dichten Atmosphäre der jeweils angereisten Fanblöcke bei – Heim und Gäste waren mindestens ebenbürtig zu sehen und zu hören.
Das Fredersdorfer Trainerteam hatte zweifelsohne auch unsere anderen Spiele der Saison aufmerksam verfolgt und beobachtet und eine entsprechende Strategie aufgebaut – dies schien auch zunächst aufzugehen: binnen einer Minute vermochte Fredersdorf mit zwei schnellen Toren vorzulegen und unser Team rieb sich erkennbar die Augen. Aber so wie sich kleine Hundewelpen nach einem überraschenden Wasserguss kurz und intensiv schütteln um dann mit umso größerer Freude dem geliebten Ball hinterherzujagen gaben sich auch unsere Mädels selbst den notwendigen Ruck zum Munterwerden und setzten mit einigen Abwehrvarianten, welche Fredersdorf so wohl zunächst nicht auf dem Zettel hatte, zunächst erst einmal eine Bremse in den gegnerischen Angriff, um dann in der dritten Minute binnen zwanzig Sekunden nicht nur den Ausgleich zu erzwingen sondern in der darauffolgenden Minute selbst erst einmal zwei Führungstore vorzulegen.
Dann ging es munter hin und her und ein torreiches Spiel nahm seinen Lauf. Nicht nur aufgrund einiger unglücklicher Schiedsrichterentscheidungen sondern auch weil unsere Torbesetzung erkennbar in der ersten Halbzeit nicht richtig ins Spiel fand, konnten unsere Mädels sich zunächst nicht absetzen und Fredersdorf konnte in der siebzehnten Minute sogar kurzzeitig eine knappe Führung zurückgewinnen. Hierauf reagierten Trainerbank und Mannschaft erwartungsgemäß durch Änderung der Aufstellung und Torbesetzung und schnell war die eigene Führung wiederhergestellt, die ab der neunzehnten Minute praktisch nicht mehr hergegeben wurde. Bis zur Halbzeit konnte dann ein kleiner 3-Tore-Vorsprung mit in die Kabine genommen werden.
Die Besprechung hier lobte das schnelle und ideenreiche Spiel und gab als Marschrichtung aus diese eigene Führung klar zu verteidigen, dabei aber vor allem auf eigene Verletzungsfreiheit zu achten und die Gelegenheit für neue Spielideen zu nutzen. Zugleich sollte nun auch etlichen anderen Spielerinnen des Kaders mehr oder weniger große Spielanteile ermöglicht werden, auch wenn einzelne Spielerinnen mit ihren speziellen Aufgaben zur Verunsicherung des gegnerischen Angriffspiels praktisch die ganze Zeit, hier aber mit achtbaren Erfolg, durchackern mussten.
Die eigene Führung konnte dann nach dem Wiederanpfiff zeitweise bis auf fünf Tore ausgebaut werden, irgendwie schlich sich dann in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit aber wieder der Fehlerteufel ein und kurzzeitig gewann man den Eindruck, daß man zu früh abgeschaltet hatte, was Fredersdorf natürlich für eine Aufholjagd nutzte um wieder bis auf zwei Tore heranzukommen – besonders fiel ins Auge, daß vereinzelt die Aufmerksamkeit nicht auf der Höhe war, sei es das beim Zurücklaufen bis zum Erreichen der Abwehrposition geträumt wurde und man dann überrascht war, daß der Gegner schon da ist oder das man sich überrascht zeigte, daß der Schiedsrichter schon wieder angepfiffen hatte … ein klares individuelles Verbesserungsfeld. Aber auch hier schreckte, um das oben genutzte Bild erneut aufzugreifen, das ‚Welpenrudel‘ von sich aus wieder auf und kehrte nach kurzem Schütteln zur gewohnten Form zurück – die Maßgabe des Trainers die Halbzeitführung zu verteidigen wurde mit dem Endresultat 27:30 punktgenau erfüllt.
Insgesamt wurde den Zuschauern ein rundes und spannendes Spiel geboten, auch wenn Zuschauer und beide Trainerteams mit etlichen Schiedsrichterentscheidungen, überdies leicht in eine Richtung neigend, haderten. Aus Sicht unserer Trainerbank war unser Team mit einem klaren Plan angetreten der den Gegner immer wieder zu verunsichern und vor neue Herausforderungen zu stellen vermochte und damit voll und ganz aufging. Der Angriff war als schönes Zwei-Gruppen-Spiel immer wieder erfolgreich und die ‚Torgarantie‘ wäre auch durch manch andere Spielerin auf anderer Position einlösbar gewesen – aber auch hier hatte die Mannschaft als Team eine klare Strategie. Und auch für viele Spielerinnen bot dieses Spiel die Gelegenheit ihr Leistungsvermögen dadurch zu zeigen, daß sie eben nicht auf ihren ‚üblichen‘ sondern auf ungewohnten Positionen agierten um auch einen neuen Blick für das gesamte Spiel zu erhalten – umso erfreulicher, daß auch hierbei kein Leistungseinbruch zu verzeichnen war.
Am Spiel nahmen teil:
Alina, Anna K. (5 Treffer), Carolin (Tor), Florentine (1), Freya (Tor), Joy (1), Julia (3), Katharina, Melanie (7), Pia, Romina (3), Tina (10)