Der Platz auf dem Treppchen

Am kommenden Samstag (Anwurf: 17:00 Uhr) erwartet diie Oberligaherren des MTV 1860 Altlandsberg mit dem Bad Doberaner SV 90 noch einmal ein äußerst unangenehmer Gegner. Bereits das Hinspiel ging aus Sicht der Grün-Weißen, höchst eigenverschuldet, mit 22:24 verloren. Und auch das Rückspiel verspricht eine kampfbetonte Angelegenheit unabhängig von der Tabellenlage (MTV Platz 3, Bad Doberan Platz 9) zu werden. Der Lohn der Mühe aus Altlandsberger Sicht: Die Verteidigung des Platzes auf dem Treppchen.

An den Auftritt in Bad Doberan in dieser Saison denkt MTV-Coach Tilo Leibrich äußerst ungern zurück. Nicht so sehr wegen der 22:24 Niederlage an sich, sondern aufgrund der Umstände, unter denen sie sich seine Schützlinge eingehandelt haben. Sowieso schon mit einem ärgerlichen Hang behaftet, Sieben-Meter-Würfe schon mal ungenutzt verstreichen zu lassen, hatten die Altlandsberger Werfer (Marco Leupert, Toni Schäl, Ridha Trabelsi, Stephan Untermann und Dominic Witkowski) im hohen Norden für einen jener Rekorde gesorgt, die eigentlich keiner haben will: von den elf ihnen zugesprochenen Strafwürfen hatten sie nur vier verwandeln können.

Mir sträuben sich jetzt noch die Nackenhaare, wenn ich an diese Nummer denke”, räumt Tilo Leibrich unumwunden ein. “Wenn wir nur drei oder vier mehr reingemacht hätten, von allen elf will ich ja gar nicht sprechen, wären jene zwei Punkte mit uns nach Hause gefahren.” Keine Frage also, dass die am Samstag zu vergebenden zwei Punkte in Altlandsberg bleiben sollen. “Natürlich ist auch das deutlich einfacher gesagt als getan. Wir werden uns auf der Zielgeraden der Saison nochmal richtig anstrengen, werden für jeden Ball und erst recht für jedes Tor richtig ackern müssen. Gemütlich ausklingen lassen läuft woanders. In der Erle wird echter Einsatz gefordert.”

Allerdings hat der Altlandsberger Übungsleiter keinerlei Bedenken, dass seine Spieler absolut bereit sind, diesen Einsatz auch an den Tag zu legen. Immerhin geht es um das Erreichen des Saisonziels, sozusagen auf dem Treppchen zu stehen und die Bronzemedaille überreicht zu bekommen. Um da auf den letzten Metern nichts anbrennen zu lassen, ist ein Sieg gegen Bad Doberan Pflicht. Denn während nach oben allenfalls theoretisch noch was gehen könnte, können die Herren des HSV Insel Usedom, punktgleich einen Platz hinter dem MTV gelegen, den Altlandsbergern die Suppe noch versalzen.

Wir dürfen uns da keine Blöße geben”, zeigt sich der Altlandsberger Coach angriffsbereit. “Es sind noch acht Punkte zu vergeben. Da kann sich niemand beruhigt zurück legen.” Zumal die MTV-Mannen ja gerade aus einer vergleichsweise längeren Spielpause kommen. Ihre letzte Begegnung absolvierten sie am 24. März und fuhren ein 29:29 Unentschieden ein. Immerhin gegen den Tabellenzweiten Stralsunder HV. Bad Doberan bestritt sein letztes Spiel hingegen am vergangenen Wochenende und das mit 30:29 erfolgreich gegen den Ludwigsfelder HC.

Das sind genau die knappen Siege, die einer Mannschaft neue Energie und Kraft verschaffen”, weiß Tilo Leibrich. “Bad Doberan kommt mit diesem Erfolfserlebnis in die Erle und wird hier mit ganz breiter Brust auftreten. Wir haben in der vergangenen Woche hart daran gearbeitet, den österlichen Müßiggang aus Kopf und Gliedern zu vertreiben. Am Samstag ist einmal mehr 100 % Leistung gefragt. Ich bin mir sicher, dass meine Jungs auch nichts weniger auf die Platte legen werden.”

Foto: Edgar Nemschok

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