Die MTV-Drittligadamen fangen bei den direkten Ligakonkurrentinnen des SV GW Schwerin ganz stark an, um dann aber doch wieder mit 30:22 (14:10) unter die Räder zu geraten. Auch wenn die Höhe der Niederlage den Spielverlauf nicht hunderprozentig widerspiegeln mag, stellt diese Pleite einen möglicherweise entscheidenen Moment in der Geschichte dieser Altlandsberger Drittligasaison dar.
Bis zur 17. Minute war die Altlandsberger Welt im Schweriner Fridericianum noch in Ordnung. Mehr noch, ein Hauch von Euphorie machte sich unter dem Gästefans vorsichtig breit. Die MTV-Mädels spielten befreit auf und führten in eben jener 17. Minute mit 9:4 Toren. Auch ein Schweriner Team-Time-Out beim Stand von 6:3 für Altlandsberg konnte zunächst nichts an der Überlegenheit des MTV ändern.
Wieso die Schützlinge von MTV-Coach Sebastian Grenz aus solchen Sturm und Drang Phasen regelmäßig nicht mehr Selbstvertrauen und vor allem Gelassenheit schöpfen können, ist eines der großen Rätsel dieser MTV-Damenmannschaft. Schwerin jedenfalls stellte jetzt die Abwehr um, nahm Ann-Catrin Höbbel, die bis dahin für vier der neun Treffer ihres Teams verantwortlich zeichnete, in Pressdeckung – und drehte das Spiel.
“Mit der Pressdeckung hatten wir gerechnet”, kommentierte Sebastian Grenz hinterher den Wendepunkt der Partie. “Aber da Martyna Rupp krankheitsbedingt nicht spielen konnte, fehlten uns die Alternativen, um den Zug effektiv zu kontern.” Was man leider auch an der Anzeigetafel ablesen konnte. Aus der Altlandsberger 9:4 Führung in der 17. wurde eine Schweriner 12:9 Führung zur 27. Minute. Als die Unparteiischen zum Pausentee baten, stand es dann schon 14:10 für die Gastgeberinnen.
Nein, die Altlandsberger Mädels gaben sich nicht auf. Als der SV beispielsweise in Durchgang zwei auf 24:17 davon gezogen war, erzielte der MTV beispielsweise vier Treffer in Folge, verkürzte fünfeinhalb Minuten vor Spielende auf 24:21. Aber wieder konnte aus dieser Energieleistung keine zusätzliche Konstanz gewonnen werden. Überhastete, ungenaue und ungenügend vorbereitete Abschlüsse erlaubten es den konzentriert spielenden Schweriner Mädels, wie bereits im ersten Durchgang, im Gegenzug zu einfachen Treffern zu kommen.
“30:22 mag ein wenig zu hoch sein”, so Sebastian Grenz nach Abpfiff der Partie. “Aber daran, dass Schwerin verdient gewonnen hat, ändert das nichts. Sie wussten wie wichtig diese Partie für den Tabellenstand war und haben entsprechend agiert. Für uns bleibt die Lage schwierig. Darüber, dass wir alle über Verlauf und Ausgang des Matches maßlos enttäuscht sind, brauchen wir, glaube ich, nicht zu diskutieren.”
MTV:
Yania Silva Alfonso (Tor), Elia García Cañabate (Tor), Tülay Bayram 3, Josephine Dähne 1, Ann-Catrin Höbbel 9/4, Sophia Mattisseck, Christine Miniers 2, Bernadet Mudri, Vanja Smiljanic 1, Marlene Steffen 1, Tina Stehlik 1, Lucyna Trzczak, Melanie Wüstner.