Hohe Laufbereitschaft, beeindruckende Athletik, Dynamik und variables Angriffsspiel des MTV
Die Handball-Männer des MTV Altlandsberg haben ihr erstes Saisonspiel in der Regionalliga Ostsee-Spree verloren. Gegen den Aufsteiger TSG Lübbenau 63 gab es eine 29:31-Niederlage. Ein bitteres Ergebnis, denn vor den gut gelaunten und erwartungsfrohen Fans in der heimischen Erlengrund-Halle hatte die Mannschaft es eigentlich selbst in der Hand, das Spiel zu gewinnen. Darf man nunmehr den Start in die neue Saison als misslungen bezeichnen? Leider muss die Frage mit einem „Ja“ beantwortet werden. Die Handballer hätten das Spiel nicht verlieren brauchen.
„Wir von der Bank aus haben alles versucht. Als wir dann mit sieben Feldspielern, also ohne Torwart, zum Erfolg kommen wollten, und ich gesehen habe, dass Lübbenau gut verteidigt, wusste ich, das wird heute nichts“, sagte MTV-Trainer Ferenc Remes nach der Partie.
Dabei fing alles so gut an. Das erste Saisontor warf Marcus Schwiederski und der MTV bestimmte in eigener Halle Tempo und Spiel. Deutlich waren die unterschiedlichen Spielsysteme zu erkennen. Der MTV mit hoher Laufbereitschaft, beeindruckender Athletik, Dynamik und variablem Angriffsspiel. Auch die Abwehr stand sehr gut. Die Gäste dazu im Gegensatz agierten sehr statisch, dafür aber mit jeder Menge Körpereinsatz. Vom Ergebnis her blieb das Spiel sehr ausgeglichen. Der MTV legte vor, Lübbenau kam heran oder glich wieder aus. Zur Pause lag der MTV mit 14:12 in Front. Doch, und das war das große Manko des ersten Durchgangs, neben viel Pech – gleich reihenweise trafen die Gastgeber Pfosten oder Latte – wurden wieder zahlreiche sehr gute Möglichkeiten ausgelassen. Die Zahl „13 Fehlwürfe“ geisterte durch das Publikum. Ferenc Remes sagte sogar: „Ganz klar, wir hätten das Spiel schon in der ersten Halbzeit entscheiden können. Wäre ich Fußball-Trainer, würde ich sagen, wir hatten 80 Prozent Ballbesitz aber der Gegner führt mit 3:0.“ Doch es war teilweise wirklich schön anzusehen, wie der MTV Handball spielte und das sollte dann auch für die nächsten Saisonspiele Mut machen.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Torwartwechsel bei den Gästen. Lion Schmidt kam ins Spiel und mit dem hatten die Altlandsberger zusätzlich ihre Probleme. Sein weißes Torwarttrikot zog die Bälle der MTV-Schützen regelrecht an. Salopp würde man allerdings auch sagen, „sie schossen ihn berühmt“. Die Bälle kamen einfach nicht platziert genug und Schmidt konnte sich immer mehr steigern. Schließlich passierte genau das, was einige in der Halle schon befürchteten: Der baumlange Maksym Karamyshev traf zunächst zum 18:18-Ausgleich und kurz darauf um 19:18-Führungstreffer für die TSG. Von diesem Schock erholten sich die Altlandsberger nicht mehr. Sie verloren mehr und mehr die Linie. Angriffe wurden zu überhastet oder zu eigenwillig abgeschlossen und Pässe kamen nicht mehr an. Deutlich war allen schon vor der Schluss-Sirene die Enttäuschung anzusehen, denn gerade im ersten Spiel, und gegen einen vermeintlichen Außenseiter, hatten sich alle mehr erhofft. „Das was sie gemacht haben, haben sie auch wirklich gut gemacht“, lobte Ferenc Remes den Gegner. „Es nutzt ja nichts, wenn wir jetzt eine große Fehleranalyse anzetteln. Alle haben gesehen, wo unsere Schwächen liegen. Die Liga wird auch nicht am ersten Spieltag entschieden. Es geht weiter, aber wir müssen daran denken, die richtig dicken Brocken kommen noch!“