Kopf hoch, die Saison geht weiter

So ist Sport: Auf der einen Seite Glücksgefühle, auf der anderen Enttäuschung. „Wir wollten natürlich gewinnen und das auch am besten mit einem deutlichen Ergebnis. Im Kampf um die Meisterschaft wollten wir heute ein Zeichen setzen. Na klar, bin ich zufrieden“, sagte Ludwigsfeldes Trainer Yannik Müchberger. „Wir waren vor zwei Wochen im Heimspiel gegen den MTV nicht ganz so gut. Das haben wir heute alles viel besser gemacht.“

„Ich bin sehr enttäuscht. Nichts von dem, was wir vor dem Spiel besprochen haben, hat geklappt“, sagte sein Altlandsberger Kollege Roy Kalweit. 

Die Stimmung vor dem Spiel war gut. Viele Zuschauer kamen in die Erlengrundhalle. Auch, weil sie auf ein großes Spiel und insgeheim auf eine Überraschung hofften. Die Mannschaft lief in neuen Trikots auf und der Hauptstadt DJ Torsten Schäfer heizte die Stimmung noch zusätzlich an. Der Auftakt war gelungen und der MTV führte schnell mit 3:1. Es ging richtig zur Sache. Schnelle Angriffe auf beiden Seiten und schöne Tore. Auch die Torhüter Colin Winter auf Ludwigsfelder und Kevin Deisting auf Altlandsberger Seite hatten ihre großen Momente. Doch dann kam alles ganz anders und die Parallelen zum Hinspiel in Ludwigsfelde wurden sichtbar. Der LHC wurde besser, stand in Abwehr sehr dicht und im Angriff ließ er kaum Chancen liegen. Tor um Tor wurde der Abstand größer und für den MTV wurde es immer schwerer, wieder ins Spiel zurückzukommen. Beim Stand von 10:6 für den LHC zog MTV-Trainer Roy Kalweit dann die Notbremse und nahm eine Auszeit. 

„Für uns war das ein wichtiger Moment“, erklärte Ludwigsfeldes Trainer Yannik Münchberger. „Im Hinspiel kamen die Altlandsberger ebenfalls nach einem Time Out wieder heran. Das wollte ich diesmal unbedingt verhindern. Ich wollte ein sicheres Ergebnis.“ Das gelang, denn zur Halbzeit führte der Favorit deutlich mit 17:12.

Und auch jetzt galt es nochmal auf das Hinspiel in Ludwigsfelde zu schauen, denn da hatte der MTV eine gute zweite Halbzeit gespielt. Also kamen alle mit neuem Mut auf die Platte zurück. Doch dann passierte das: Konstantin Gorka bekam eine Zwei-Minuten-Strafe und Ludwigsfelde zwar zweimal in Folge erfolgreich. „Das ist ein großes Manko in unserem Spiel. Wir können mit Misserfolgen einfach nicht gut umgehen. Anstatt sofort eine Lösung zu finden, lassen sich plötzlich alle ein bisschen hängen. Angriffe werden nicht mehr zu Ende gespielt und häufig überhastet abgeschlossen. Der Rhythmus ist weg, der Gegner hat es einfach sein Spiel zu machen. Gegen eine so erfahrene und gut eingespielte Mannschaft wie den LHC ist das fatal“, sagte Roy Kalweit. Für ihn wurde ein weiterer Unterschied deutlich, denn beim Favoriten sind einige Spieler mit dabei, die schön höherklassig gespielt haben.

„Ich habe noch einmal das Video vom Spiel angesehen. In der kommenden Trainingswoche werden wir deutlich die Fehler ansprechen“, sagte Roy Kalweit und nannte zum Beispiel die mangelnde Kommunikation im Spiel. Unter dem Strich bleibt aber auch ein Trost für die Mannschaft. Schon vor der Saison war nämlich klar, dass der Ludwigsfelder HC ein Top-Favorit der Liga und eine Niederlage keine Schande sein würde.

Die Ludwigsfelder brachten die Partie sicher nach Hause und gewannen verdient mit 33:21. Die Handballer des MTV müssen sich nunmehr auf das nächste schwere Spiel vorbereiten. Am 15. Februar geht es gegen den Tabellenführer der Regionalliga Ostsee-Spree HV Grün-Weiß Werder. 

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