Kevin Deisting verlässt den MTV
Knapp sechs Jahre lang sorgte er mit seinen Paraden für Sicherheit in der Abwehr des MTV Altlandsberg. Die Nummer 16 gehörte Kevin Deisting. So manche Angreifer in den Spielen der Regionalliga Ostsee-Spree brachte er mit seinen schnellen Beinen und Händen regelrecht zur Verzweiflung. Der 28-jährige Torhüter hat den Verein verlassen und wird in der neuen Saison beim Grünheider SV zwischen den Pfosten stehen. Wenn man so will, wird sich sportlich für Kevin Deisting nicht so viel verändern, denn die Löcknitz-Halle ähnelt der Erlengrundhalle doch sehr, das Publikum in Grünheide ist mindestens genauso begeisterungsfähig und schließlich wird er ein weiteres Jahr in der Regionalliga Ostsee-Spree aktiv sein. Die meisten seiner Gegner kennt er also. In diesem Zusammenhang freut er sich insbesondere auf die Partien gegen den LHC Cottbus. Mit Cottbus verbindet er die Jahre, als er auf der Sportschule lernte.

„Natürlich ist mir der Entschluss, den MTV zu verlassen, nicht ganz so leichtgefallen“, kommentiert er seinen Wechsel. „Ich habe eine Menge Freunde in Altlandsberg und wir waren ein gutes Team.“ Er spricht in erster Linie von Dennis Bellmann, mit dem er immer zum Training gefahren ist, und Tim-Ole Neumann. Mit beiden verbindet ihn inzwischen eine enge Freundschaft. Doch selbst die beiden MTV-Angreifer konnten den Torhüter nicht mehr umstimmen. Auch mit Tim Folgmann, ebenfalls Torhüter beim MTV, kam er immer gut aus. „Nein, wir waren nicht Konkurrenten im herkömmlichen Sinne. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und motiviert.“ Tim Folgmann, der eher ruhige und etwas introvertierte Spieler, und Kevin Deisting, der mehr emotionale Handballtorhüter, und wenn es ging immer mit einem Lächeln dabei –, stellten eine gute Mischung dar. „Tim ist eher der Torwart, der immer einen Plan hat. Ich würde mich eher als den intuitiven Handballer bezeichnen“, sagt Deisting beim Vergleich beider Typen und bestätigt, dass sie zusammen einschließlich Torwarttrainer Fabian Kaleun ein gutes Team waren. „Ein Team im Team“, nennt er es.

Kevin Deisting kam von den Füchsen Berlin Er spielte in der 3. Liga bei den Füchsen II, und hatte lange Zeit überlegt, eine Profilaufbahn im Handball einzuschlagen. Doch nach seiner Ausbildung zum Immobilienkaufmann, entschied er es sich für den Beruf und den Handball als ambitioniertes Hobby. MTV-Teammanager Daniel Braun, er selbst war aktiver Handballtorwart, holte ihn nach Altlandsberg, natürlich weil er von seinen Qualitäten überzeugt war.
Am 23. Juni wird es den Trainingsauftakt in Grünheide geben. Noch steht nicht ganz fest, ob er die Rückennummer 16 behalten kann. Ist die wichtig? „Na, ja ich hatte sie schon immer. Ich bin am 16. September geboren und grundsätzlich hat die Zahl mir auch Glück gebracht.“ Dabei erwähnt Kevin Deisting, dass er einmal die 12 tragen musste. „Es war eines meiner schlimmsten Spiele – nie wieder!“

Apropos Glück. Wie sieht es mit Aberglauben oder besonderen Ritualen vor dem Spiel aus. „Außer, dass ich immer Nudeln, eine Banane und nach Möglichkeit Club-Mate trinke, gibt es da nicht viel“, sagt er mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht.