Viel Erfahrung zwischen Pfosten
Nach dem Weggang von Torhüter Kevin Deisting braucht man sich um die Neubesetzung dieser Position beim MTV Altlandsberg keine Sorgen zu machen. Mit Jan Lebelt konnte der Verein einen sehr erfahrenen Torhüter verpflichten, der sportlich schon einige namhafte Adressen vorzuweisen hat. Seit 2007 ist der heute 31-Jährige aktiver Handballer und hat schon immer zwischen den Pfosten gestanden. Sein erster Verein war übrigens der KSV Ajax aus dem Berliner Stadtbezirk Köpenick. Sein Talent wurde früh erkannt und so kam er zu den Füchsen und stand sogar vor der Wahl, eine Profilaufbahn einzuschlagen. Er spielte zwei Jahre im Männerbereich hatte aber mit Silvio Heinevetter eine starke Konkurrenz.
Jan Lebelt machte auch beruflich schnell Karriere. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Dualen Studiums der Betriebswirtschaftslehre wurde er zum Assistenten der Geschäftsführung einer großen Automarke berufen. Heute ist der Berliner Leiter des Marketings eines bundesweit und international arbeitenden Umweltingenieurbüros.
Der Sport und speziell der Handball sind jedoch immer noch ein großer Bestandteil in seinem Leben. Nach der Zeit bei den Füchsen spielte er in Ludwigsfelde und bekam dann ein Angebot beim HC Elbflorenz Dresden (2. Bundesliga). Auch die Corona-Krise ging an Jan Lebelt nicht vorbei. „Wegen Corona ging es n zurück nach Berlin. Nach einem kurzen Intermezzo beim Grünheider SV bekam ich ein lukratives Angebot vom ESV Lok Pirna.“ Vier Jahre pendelte er tatsächlich zwischen Berlin und Pirna. Er spielte in der Regionalliga des Mitteldeutschen Handball-Verbandes. Irgendwann wurde das alles zu viel und so entstand der Kontakt zum MTV, auch weil man in Pirna konzeptionell zukünftig andere Wege einschlagen wolle. „Tatsächlich hatte ich ursprünglich erst für die übernächste Saison zugesagt – aber durch die kurzfristige, konzeptionelle Veränderung in Pirna habe ich mich dann doch schon in diesem Jahr für den MTV entschieden. Klar, hätte ich gern Regionalliga gespielt“, kommentiert er den Abstieg des MTV in die Oberliga. „Aber ich sehe das als Neuanfang.“ Und wie es Fachleute aus dem Management noch besser formulieren, spricht er vom „Beginn eines neuen Projekts“. „Ich freue mich auf den MTV, der immer noch eine gute Adresse im Handball ist. Ich freue mich auf die Mannschaft, die Halle, die Fans und auf Trainer Roy Kalweit, mit dem ich im Vorfeld schon gute Gespräche hatte.“
Jan Lebelt will mit dem MTV Erfolg haben, was schon bezeichnend für ein mögliches Saisonziel ist. „Ich bin vom Typ her ein sehr emotionaler Handballer, der seine Mannschaft von hintern antreiben und motivieren kann. Ein Torhüter kann ein Spiel entscheiden. Mit dieser Einstellung gehe ich in jede Partie.“ Das beginnt schon mit dem Anwurf eines Spiels, denn Jan Lebelt hat ein Ritual: Dabei begrüßt er Pfosten und Querlatte und flüstert ihnen zu: „Helft mir“. Das erzählt er mit einem Augenzwinkern, denn „abergläubisch bin ich eigentlich nicht“.
Einen Wunsch hat er jedoch an seinen nunmehr neuen Verein. „Ich würde gern die Rückennummer 42 tragen“. Die Begründung dafür ist schon etwas Besonderes, denn er erklärt: „Die Zahl 42 ist berühmt aus der Science-Fiction-Romanreihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams. Ein Supercomputer errechnete, dass die 42 die Antwort auf die „endgültige Frage nach dem Sinn des Lebens“ sei. Der Handballsport hat mir so viel gegeben, was ich damit auch zeigen möchte.“