„Ich möchte mein Herz dem MTV schenken“

„Es war die absolut richtige Entscheidung des MTV, das Aufstiegsrecht in die vierte Liga nicht wahrzunehmen“, sagt Stefanie de Beer, die in der neuen Saison als Co-Trainerin neben Mario Kaiser an der Seitenlinie der 1. Frauen-Mannschaft des MTV stehen wird. „Auch wenn viele sagen, lasst es uns versuchen. Man kann so viel kaputt machen, wenn die Mannschaft eben doch nicht reif ist, in der höheren Liga zu spielen“, erklärt die 36-Jährige, die eine B-Trainer-Lizenz vom DHB hat. Sie kann das sagen, denn sie bringt einen reichen Erfahrungsschatz als erfolgreiche Spielerin und inzwischen auch Trainerin mit nach Altlandsberg. 

Ihre ersten Schritte im Handball machte sie bereits mit sechs Jahren in der Kindertagesstätte. Und der Sport bestimmte schon damals ihr Leben mit. Sie blieb immer aktiv und musste sich irgendwann entscheiden: Handball oder Leichtathletik – Mannschaftssport oder Einzelkämpfer. Heute sagt sie, dass sie sich richtig entschieden hat. „Handball ist mein Leben – und das bleibt auch so.“ Steffi de Beer hat direkt nach der Schule eine Ausbildung zur Eventmanagerin begonnen und diese auch erfolgreich abgeschlossen.

Steffi de Beer spielte zunächst bei Empor Brandenburger Tor und wechselte in die Jugendabteilung von ProSport 24 Berlin. Ihr Talent, wurde von Spähern des SV BVB 49 (Sportverein Berliner Verkehrsbetriebe) entdeckt, und mit 17 spielte sie schon in der 2. Bundesliga. Die nächste Station führte sie zu den Füchsen Berlin (Spreefüxxe), ehe dann ein Angebot aus Buxtehude kam. Beim Buxtehuder SV spielte sie in der 1. Bundesliga. „Das kam damals überraschend, aber für mich ging regelrecht ein Traum in Erfüllung. Jeder möchte eben bei einem Spitzenklub spielen.“ Sie spielt auf der Rechtsaußenposition. „An sich bin ich Rechtshänderin, aber die Tore werfe ich mit links“, erklärt sie.

Das Jahr 2014, sie gehörte längst zum Stamm des SV Buxtehude, stand bei ihr unter keinem guten Stern. Nach einer schweren Verletzung musste sich die damals 25-Jährige mit dem Gedanken beschäftigen, ihren Sport sogar aufgeben zu müssen. „Ich habe Handball immer mit viel Leidenschaft, Ehrgeiz, Einsatz und Spaß gespielt.,“ erzählt sie und berichtet von einer harten Zeit, in der sie sich zurück ins Team gearbeitet hatte. 

Später setzte sie ein Jahr aus, durchreiste Australien um sich neu zu finden, um dann bei den Spreefüxxen (2. Bundesliga) einen neuen Anlauf zu nehmen. „Ich habe immer versucht, 100 Prozent zu spielen. Dabei habe ich oft mögliche persönliche Interessen hinten angestellt. Und ich habe immer in den Dienst einer Mannschaft gespielt.“ 

„Eigentlich wollte ich nicht Trainerin werden.“ Auf die Frage nach dem „Warum“ kommt eine sehr überraschende Antwort „Ich wollte nie diese typischen Polo-Shirts tragen, die Trainer eben so kennzeichnen“, sagt sie mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht. Sie wurde Trainerin der Oberliga-Mannschaft des TSC Berlin und schaffte mit dem Team den Aufstieg in die 3.Liga . Nach der Geburt ihrer Tochter übernahm sie das Training der Regionalliga- Frauenmannschaft des OSF Berlin. 

Jetzt wohnt sie in Bernau und versucht Beruf, Sport und Familie unter einen Hut zu bringen. Auch deshalb habe sie sich nunmehr für den MTV entschieden, erklärt die gelernte Eventmanagerin. „Gleich vom ersten Moment an hatte ich das Gefühl, dass die Arbeit mit Mario Kaiser genau das Richtige sein könnte. Ich denke, dass die Trainerkombination Frau/Mann eine geniale Zusammensetzung ist. Männer arbeiten kurz und knapp Frauen eher tiefergründig. Wir werden uns gut ergänzen. Natürlich habe ich die Mannschaft auch schon spielen gesehen. Ich empfinde die Zusammensetzung des Kaders als sehr spannend und freue mich auf die neue Aufgabe.“ 

Am 30. Juni ist Trainingsauftakt und dann werde ich alle kennenlernen.“ Was sie aber schon heute sagt, ist „Ich möchte mein Herz dem MTV schenken“

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