Sebastian Grenz ist nicht mehr Cheftrainer der Drittliga-Damen des MTV 1860 Altlandsberg. Ab kommenden Montag steht Helmut „Enno“ Röder beim MTV wieder an der Seitenlinie. Es ist nicht sein erstes Engagement bei den MTV-Damen.

„Nach der Niederlage gegen den Tabellenletzten Eintracht Hildesheim am vergangenen Samstag war es schlechterdings unmöglich einfach so zur Tagesordnung überzugehen“, erläutert Handballabteilungsleiter Wolfram Eschenbach den letztlich unvermeidlichen Schritt. „Hier musste zwingend ein Reizpunkt gesetzt werden, um nach Möglichkeit die letzten vier ausstehenden Saisonspiele positiv zu bestreiten.“

Wolfram Eschenbach bedankte sich ausdrücklich bei Sebastian Grenz für dessen Arbeit und Engagement, das weit über das erwartbare Maß hinausgereicht habe. Dennoch erinnerte die laufende Saison vor allem an den bekannten Dreiklang Pleiten, Pech und Pannen. Die Heimniederlage gegen Hildesheim, das man im Hinspiel in Hildesheim noch deutlich mit 33:19 hatte bezwingen können, war dann der berüchtigte letzte Tropfen.

„Ich bin deshalb Helmut Röder ausgesprochen dankbar, dass er aus freien Stücken angeboten hat, uns auf den letzten Metern dieser Spielzeit zu helfen“, so Wolfram Eschenbach weiter. Röder, der landauf, landab „Enno“ gerufen wird, war dem MTV auch nach Ende seiner ersten Altlandsberger Dienstzeit stets verbunden geblieben. Er zeichnete bereits zwischen Januar 2011 und Mai 2012 als Cheftrainer für die Geschicke der 1. Damenmannschaft verantwortlich und führte sie am Ende der Saison 2010/11 zur Vizemeisterschaft der 2. Bundesliga Nord und in die Play-Offs zum Aufstieg in die 1. Liga.

Aber nicht nur deshalb bringt Helmut Röder die für einen solchen Kamikazejob notwendige Ruhe und Nervenstärke mit. Er muss vor allem weder sich, noch irgendjemandem sonst noch etwas beweisen. Seit 1970, noch vor Beendigung seines Studiums an der DHfK Leipzig als Diplomsportlehrer, steht das Handballurgestein als Coach an der Seitenlinie. Der damals jüngste Cheftrainer der DDR-Oberliga erarbeitete er sich ab 1990 auch in der 1. Bundesliga seine Meriten, trainierte unter anderem die Berliner Füchse, ehe er 2006 sozusagen auf die andere Hemisphäre wechselte und erstmals ein Damenteam übernahm.

„Ennos Tatendrang scheint jedenfalls ungebrochen“, schmunzelt Wolfram Eschenbach. Noch ehe der erfahrene Übungsleiter am kommenden Montag erstmals das Training des Teams leiten wird, macht er sich am Wochenende auf den Weg in den hohen Norden, um bei der Partie SC Alstertal-Langenhorn gegen SV Henstedt-Ulzburg gleich zwei der künftigen Gegner persönlich in Augenschein zu nehmen.

Helmut Röders vorläufiger Kommentar zum Stand der Dinge: „Die Lage ist ohne Zweifel ernst, aber deshalb noch lange nicht hoffnungslos!“

 

 

 

 

 

 

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