Die Sensation
Die Sensation ist geschafft. Die Damen des MTV Altlandsberg landen einen Punktgewinn gegen die ambitionierten Rostockerinnen. Und das mehr als verdient. Dass Teile der Gästemannschaft die Altlandsbergerinnen offensichtlich nicht ernst nahmen, wurde gleich mit Anpfiff klar, als eine Rostocker Spielerin zu ihrer Außenspielerin sagte: „Dann lass uns das Trainingsspiel mal beginnen!“ Selbstverständlich sind die Tabellenverhältnisse klar und auch das Hinspiel aus dem Dezember ließ eigentlich keine Fragen offen, wer hier die bessere Mannschaft sein sollte. Athletik und technisch guter Handball reichen aber eben nicht immer aus.
Die Partie begann zunächst ausgeglichen, Altlandsberg ließ jedoch einige klare Torchancen liegen, so dass sich Ferenc Remes gezwungen sah, in der 17. Spielminute beim Stand von 6:6 eine Auszeit zu nehmen. Diese Auszeit nutzte vor allem Rostock für sich und antwortet mit einem 3-fach Schlag zum 6:9, ehe Melanie Wüstner vom 7 Meter Punkt verkürzen konnte. 20 Sekunden später legte Elisa Fruhriep mit einem Alleingang über das gesamte Feld beeindruckend nach ehe zum wiederholten Male Frances Krüger für die Rostockerinnen einnetzen konnte. Nach traumhaften Anspiel an den Kreis von Luisa Teubert auf Annika Greger verkürzte diese auf 9:10. Den Gästen gehörte dann die Schlussphase der ersten Halbzeit und somit hieß es aus Altlandsberger Sicht 10:13.
Mit einem fulminanten 4:1 Lauf kamen die Gastgeberinnen aus der Kabine und beim 14:14 und einem gehaltenen 7-Meter durch eine wiederholt glänzend aufgelegte Carolin Reibold im Tor lag das Wunder bereits in der Luft. Eine taktisch über weite Strecke hervorragende Leistung der Altlandsberger Damen stellten die Gegnerinnen aus Rostock wiederholt vor nur schwer zu lösende Aufgaben. Von Rostocker Seite war von Wurfpech die Rede, man kann es aber auch einfach als exzellentes Zusammenspiel von Defensive und Torhütergespann Noack/Reibold bezeichnen. Denn der Gewinn des Torhüterduells ging an diesem Abend klar nach Altlandsberg. Hinzu kam eine auffällig agierende Annika Greger in der Defensive, die aufopferungsvoll und beeindruckend zeigte, warum sie so ein wichtiger Faktor im Team ist. Beide Mannschaften schenkten sich in der zweiten Halbzeit nichts, auf das Altlandsberger Führungstor folgte stets der Ausgleich durch die Gegnerinnen. Julia Kerber glänzte mit einem Bilderbuchanspiel auf Sylvia Kalina, die Altlandsberg wiederholt in Führung warf. Viktoria Varkonyi erzielte ebenfalls eines ihrer 6 Tore. Ein Doppelschlag in der 49. Spielminute brachte die Gäste aus Rostock mit einem Tor in Führung, ehe Julia Kerber zum 20:20 ausglich. Rostock konnte innerhalb von 40 Sekunden wiederum zweimal einnetzen und beim 20:22 Rückstand sah man das Wunder doch wieder in weite Ferne rücken. Doch Im Gegensatz zu vergangenen Spielen war der Wille auf Seiten der Gastgeberinnen diesmal deutlich größer. Anstatt das dritte Tor in Folge zu kassieren glich Manja Berger mit einem Doppelschlag aus und Sylvia Kalina erzielte das Führungstor. Durch einen nicht geahndeten Schrittfehler gelang Rostock dann doch noch der Ausgleich zum 23:23. Ein kleiner bitterer Beigeschmack in einem ansonsten fairen und tollen Spiel, das alles bot, was das Handballherz begehrt. Und nicht zuletzt einen enorm wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt.
MTV: Maika Koch-Noack (Tor), Carolin Reibold (Tor), Manja Berger (3), Melanie Wüstner (4/2), Luisa Teubert, Julia Kerber (2/0), Elisa Fruhriep (3), Anna Kunze, Annika Fleck (1), Sylvia Kalina (3), Annika Greger (1), Romina Wothe, Viktoria Varkonyi (6), Maja Paape, Ferenc Remes (Trainer), Michél Mölter (Co.-Trainer), Tanja Richter (Physio), Philine Keitel (Support)