Am kommenden Wochenende (11. und 12. August) feiern sechs Mannschaften aus drei Ländern gemeinsam mit ihren Fans und vielen weiteren Handballbegeisterten aus Altlandsberg und Umgebung das erste große Handballfest noch ehe die Saison 2018/19 überhaupt begonnen hat: Die sage und schreibe 61. Auflage des Erwin-Benke-Turniers. Es ist das traditionsreichste Damenhandball-Turnier Deutschlands.

Ob Erwin Benke etwas von der Langlebigkeit „seines“ Turniers ahnte, als er es 1956, damals noch als Rangsdorfer Frauenturnier aus der Taufe hob? Als Benke 2002 nach langer Krankheit leider verstarb, gab es keine zwei Meinungen, dass es künftig seinen Namen tragen sollte. Wahrscheinlich hätte er sich darüber noch ein bisschen mehr gefreut, als über das Bundesverdienstkreuz, mit dem sein unermüdliches Wirken mittlerweile und vollkommen zu Recht ausgezeichnet worden war.

Gefährdet war dieses Traditionsturnier eigentlich nur 2012 und 2013, als es gleich zwei Mal hintereinander ausfallen musste, unter anderem weil sich kein Ausrichter fand, der diese Herkulesaufgabe hätte schultern wollen oder können. In dieser Situation ist der MTV 1860 Altlandsberg 2014, zunächst gemeinsam mit dem Frankfurter HC, und bis heute mit nachhaltiger Unterstützung des Handball-Verbandes Brandenburg in die Bresche gesprungen. „Das kostet uns alle, gerade so kurz vor Saisonbeginn natürlich viel Kraft“, räumt des 1. Vorsitzende des MTV, André Witkowski ein, betont aber zugleich: „Dennoch erfüllt es uns alle mit Stolz und Freude, gerade dieses Turnier vorbereiten und durchführen zu dürfen. “

Freude herrscht in Altlandsberg auch darüber, dass mit den Damen des DHC Slavia Prag liebgewordene Stammgäste an den Erlengrund zurückkehren. „Ausgerechnet bei der letztjährigen Jubiläumsausgabe hatten unsere tschechischen Freunde aus Termingründen absagen müssen, jetzt haben sie alles so organisiert, dass sie bei uns wieder dabei sein können,“ strahlt Wolfram Eschenbach, der sich dieses Jahr gemeinsam mit Wolfgang Hartisch (HVB-Vizepräsident Entwicklung und Breitensport) und Maik Beifuß (HVB-Vizepräsident Schiedsrichterwesen) auch die Turnierleitung teilt, vom sprichwörtlichen einen Ohr zum anderen.

Nicht minder glücklich sind die Veranstalter aber auch über die Rückkehr der Sportfreunde des GC Amiticia Zürich, die im letzten Jahr ihr Benke-Debüt feiern konnten und gleich danach versprachen, „Wir kommen wieder!“. Auch wenn die derzeitigen Cup-Verteidigerinnen, die Damen des SönderjyskElitesprort A/S aus Dänemark, die Reise nach Altlandsberg dieses Mal nicht haben einrichten können (Wolfram Eschenbach: „Manchmal passt ein Termin eben nicht in den Vorbereitungsplans eines Teams und dann ist das eben so!“), bleibt der auch internationale Charakter der Veranstaltung erhalten.

„Altlandsberg international“ bedeutet aber nicht, dass es für den eher lokal orientierten Handballfan in der Erlengrundhalle am Wochenende nichts interessantes zu entdecken gäbe. Das diesjährige Teilnehmerfeld setzt den in Ehren ergrauten Öko-Slogan „international denken, lokal handeln“ gewissermaßen eins zu eins um. Die deutschen Teilnehmerinnen sind die Zweitligistinnen Füchse Berlin sowie der Frankfurter HC, der SC Markranstädt und last but not least die Gastgeberinnen des MTV 1860 Altlandsberg. Mit anderen Worten: Garantiert prickelnde Derbystimmung in der Erle.

Für die MTV-Damen ist das Erwin-Benke-Turnier um den Erlengrundcup der Frauen natürlich auch darüber hinaus von besonderer Bedeutung. Es ist auch dieses Jahr die erste Gelegenheit für ihre Fans, das umfänglich neu zusammengesetzte Team live, in Farbe und unter Wettkampfbedingungen in Augenschein zu nehmen. Umgekehrt ist es auch die erste Gelegenheit für die Mädels, sich ihren Fans und Sponsoren als Einheit zu präsentieren. Und natürlich versuchen alle daraus irgendwelche Schlüsse auf Verlauf und Ergebnis der kommenden Saison zu ziehen.

Ist das reell? Ist das fair? Wahrscheinlich nicht, wie auch die vergangene Spielzeit leider deutlich zu Tage gefördert hat. Aber es ist nur natürlich und gehört zu dem Druck, mit dem das Team und das Team hinter dem Team in der 3. Liga zurecht kommen können müssen. Das gilt auch und gerade für die Neuzugänge in grün-weiß. Und neu sind in der Altlandsberger Equipe so einige.

Viel Arbeit für MTV-Coach Sebastian Grenz und seine ebenfalls neue Co-Trainerin Josefine Wenzel: „Wir werden alles daran setzen, um im Turnier den bestmöglichen Eindruck bei unseren Fans, dem Publikum und natürlich bei unseren Sponsoren zu hinterlassen, denn ohne deren Engagement könnten wir alle hier unserer Leidenschaft auf diesem Niveau gar nicht nachgehen. Da spielt es eigentlich auch keine Rolle, dass das Erwin-Benke-Turnier, wie eigentlich immer, in unserem Vorbereitungsfahrplan ein wenig zu früh kommt.“

Eintrittspreise:

Tageskarte :    8,00 € / ermäßigt: 6,00 €

Kombikarte : 12,00 € / ermäßigt: 8,00 €

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