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Eine Achterbahnfahrt

Vergangenes Wochenende war die nächste Bewährungsprobe unserer Mädels.Nach dem guten, aber glücklosen Spiel des Wochenendes davor galt es sich dem nächsten achtbaren Gegner zu stellen: dem HSV Falkensee 04. Ein Blick in die Tabelle: wir auf Platz 2, Falkensee auf Platz 3, das Hinspiel hatten wir knapp mit drei Toren gewonnen.

Vielleicht verleitete diese Konstellation die eine oder andere Spielerin dazu dieses Spiel gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner nicht ernst zu nehmen und auch der optimistische Spielauftakt für unsere Mannschaft schien diesen Gedanken zu stützen.

Wie gewohnt begann unsere Mannschaft mit einer beweglichen und dichten Deckung, wobei auch der Gegner eine solche aufzustellen vermochte, so daß erst einmal ein paar Minuten vergehen mussten, bevor überhaupt Tore fielen. Nichts desto trotz konnten unsere Mädels erst einmal die Führung an sich reissen und bis zur zwölften Minute auf einen drei Tore Vorsprung ausbauen, woraufhin Falkensee konsequenterweise eine Auszeit nahm um das Spiel neu zu ordnen. Unsere Mannschaft sah hier offensichtlich erst einmal keinen weiteren Handlungsbedarf und so versuchte man den ‚gewohnten Stiefel‘ weiter durchzuziehen. Das nächste Tor war uns sicher, aber nun drehte Falkensee das Spiel plötzlich und nun waren auf einmal wir diejenigen, deren Deckung immer wieder Lücken aufwies und die die gegnerischen Angriffe nicht aufhalten konnten. Binnen drei (!) Minuten vermochte Falkensee auszugleichen während bei uns plötzlich nichts mehr zusammenzupassen schien und erkennbar Nervosität, Hektik und Koordinationsverlust Einzug hielten. Die Quittung war, daß Falkensee mit zwei Toren Vorsprung und stolzgeschwellter Brust zur Halbzeit in die Kabine gehen konnte.

Bei uns hingegen überwogen verärgerte und unsichere Blicke und der Gesamteindruck schrie regelrecht nach einem deutlichen Weckruf des Trainerteams. Individuelle Fehler wurden klar und deutlich adressiert, an die Stärken appelliert und der Teamgeist deutlich gefordert! Zwar mit noch nicht ganz wieder hergestelltem Selbstvertrauen aber doch deutlich motiviert ging es zur zweiten Halbzeit auf die Platte.

Falkensee wollte naturgemäß da fortsetzen wo sie vor der Pause aufgehört hatten und vermochte noch einen dritten Führungstreffer zu setzen, aber dann kam unser Team endlich wieder in Fahrt und konnte nicht nur nach sechs Minuten den Ausgleich erzwingen, sondern dann sogar noch einen sehenswerten 4-Tore-Lauf zu einem erfreulichen Vorsprung hinlegen – noch fünfzehn Minuten zu spielen … sollte das reichen?

Dann wie ein deja vu: wieder hielten Hektik und Nervosität mit vielen Spielfehlern und verschenkten Torchancen Einzug und Falkensee vermochte wieder anzuziehen – und plötzlich war fünf Minuten vor Ende Falkensee wieder auf fünf Tore heran! Gott sei Dank hatten aber in dieser zweiten Halbzeit einzelne Spielerinnen mehr und mehr für sich die Verantwortung ergriffen und schlugen nun stabilisierende Pfähle in den schwankenden Grund ein.

Der Chronist versucht eigentlich eher die Mannschaftsleistung in den Vordergrund zu stellen – hier müssen aber klar drei Spielerinnen genannt (und im Bild gewürdigt) werden, die durch ihr beherztes Handeln das Team in diesem Spiel stabilisierten und eine mehr als demütigende Niederlage zu verhindern halfen. Zu nennen wären Anna K. mit ihren konsequenten Angriffen und Torwürfen, Pia nicht nur im Angriff sondern auch mit ihrer starken Abwehrleistung, was zusammen mit der an diesem Tag gut aufgelegten Freya im Tor den scheinbaren Siegeslauf des Teams aus Falkensee stoppen und das Spiel wieder in die eigene Hand bringen konnte.

Zwar ging auch jetzt noch viel schief, aber auf dieser Basis konnte man dann doch den Gegner wieder auf Abstand halten und sich zu recht über einen 19:17 Sieg freuen.

Mein alter Klassenlehrer hätte nun gefragt ‚Was lernt uns das?‘ – nun aus Zuschauersicht dürften einige klare Lerneffekte für das Team gegeben sein: Erstens: jeder Gegner ist ernst zu nehmen und sollte nie vorab unterschätzt werden. Zweitens: der Gegner wird sein eigenes Spiel spielen – seid davon nicht immer wieder überrascht sondern setzt euer Können dagegen um euch keine andere Linie aufzwingen zu lassen. Drittens: Habt Mut auch in scheinbar hoffnungslosen Situationen durch Vorangehen mit gutem Beispiel das Team wieder in die Spur zu bringen und nach vorn zu reissen – das könnt ihr, wie gesehen, im Zweifelsfall ganz allein und ohne explizite Ansagen der Trainer.

So oder so ähnlich fiel dann auch die Auswertung durch das Trainerteam aus, wobei von diesen wiederum auch nicht vergessen wurde, die gute Unterstützung des Teams auch durch die, zum Teil ohne Spielzeit, auf der Bank sitzenden Spielerinnen hervorzuheben von denen alle in den zukünftigen Spielen zweifelsohne auch einen entsprechenden Anteil an Spielzeit verdient haben sollten.

Am Spiel nahmen teil:

Alina (2 Treffer), Anna K. (7), Anna M. (2), Bonnie, Carolin (Tor), Florentine, Freya (Tor), Joy, Julia (1), Madelaine (2), Pia (4), Romina (1), Sarah,

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