Die Oberligaherren des MTV 1860 Altlandsberg trennen sich im Rückspiel gegen den Stralsunder HV nach 18:16 Pausenführung 29:29 Unentschieden. Immerhin, keine Niederlage. So richtig zufrieden waren die MTVler aber erst als der neue Tabellenstand bekannt wurde.
„Ich gratuliere Stralsund zum Punktgewinn“, gibt Tilo Leibrich nach Abpfiff zu Protokoll und beantwortet damit auch die klassische Frage angesichts eines Remis. Für den MTV wäre im Norden mehr drin gewesen. Sowohl die Altlandsberger Abwehrreihe, wie auch die Abteilung Attacke zeigten sich prächtig aufgelegt, wobei sich insbesondere Nico Cornelius ein Sonderlob seines Trainers einhandelte.
Aber die Stralsunder sind eben auch keine Laufkundschaft, stehen nicht zufällig auf Platz 2 der Tabelle und hatten sich außerdem fest vorgenommen für die 30:32 Niederlage gegen den MTV im Hinspiel in der eigenen Halle und vor den eigenen Fans Revanche zu nehmen. So überrascht es nicht wirklich, dass die erste Führung an die Gastgeber geht und im ersten Drittel des ersten Durchgangs dort verbleibt. Erst im zweiten Drittel wechselte die Führung auf die Seite der Gäste, mehr als das Rennen um das jeweils nächste Unentschieden war aber noch nicht drin.
„Wir haben dann die Abwehr umgestellt, was diese erstens zusätzlich stabilisiert hat und uns zweitens einen variantenreicheren Angriff ermöglichte“, erläuterte der Altlandsberger Übungsleiter. Beides zahlte sich aus. Den Pausentee konnten die MTV-Herren bei einer 18:16 Führung genießen, bauten diese gleich nach Wiederanpfiff auf 20:16 aus. Alles deutete auf einen MTV-Erfolg hin…
…und trog. Denn die Stralsunder dachten gar nicht daran, sich zu Hause überrennen zu lassen. Sie arbeiteten sich mit viel Elan und großem Kampfgeist nicht nur wieder ins Spiel zurück, sie übernahmen in der 44. Minute auch wieder selbst die Führung (22:21). Was folgte, war ein offener Schlagabtausch, in dessen Folge es den Stralsundern aber nicht gelang, sich nennenswert abzusetzen.
Tilo Leibrich: „Angetrieben vom aufopferungsvoll kämpfenden Fabian Plaul blieben wir in dieser vorentscheidenden Phase der Partie stets auf Schlagdistanz. Hätten wir Stralsund hier ziehen lassen, wäre die Sache entschieden gewesen.“ Stattdessen wechselte Führung wieder zu den Grün-Weißen und das bis zur 59. Minute, in der die MTV-Herren mit 29:27 vorne lagen.
„Dass wir in den letzten 100 Sekunden der Partie den Sieg aus den Händen gegeben haben, hat uns alle halb geärgert und komplett enttäuscht. Aber letztlich haben wir uns das selbst zuzuschreiben. Hut ab aber auch vor Stralsund, das sich einfach bis zur letzten Sekunde geweigert hat, das Match verloren zu geben“, so Tilo Leibrich abschließend. Und als sich dann angesichts der Ergebnisse in den anderen Hallen herausstellte, das auch das 29:29 und der daraus resultierende eine Punkt ausreichte, um den dritten Platz in der Oberligatabelle zu erobern, fuhr der MTV-Tross alles in allem ganz zufrieden nach Hause.
MTV:
Philipp Pohl (Tor), Emmanuel Frimpong (Tor), Nico Cornelius 6, Kai Herrmann, Stefan Kurth, Marco Leupert 5, Josip Perkovic, Fabian Plaul 2, Florian Riegler 2, Toni Schäl 5, Ridha Trabelsi 1, Christian Untermann, Stephan Untermann, Dominic Witkowski 8/4.
Foto: Edgar Nemschok