Am kommen Samstag treten die Drittligadamen des MTV 1860 Altlandsberg in der heimischen Erlengrundhalle gegen Tabellenschlusslicht Eintracht Hildesheim an (Anwurf: 19:30 Uhr). Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass im Handball zwar alles möglich, aber außer einem Altlandsberger Sieg aus Sicht des MTV nichts akzeptabel ist.
Auch wenn die 21:27 Niederlage gegen den Frankfurter HC auf dem Papier deutlich aussieht, haben die MTV-Damen gegen den Derbyrivalen eine gute Partie auf die Platte gelegt. Lange Zeit blieben sie auf Schlagdistanz und hätten, wären sie nicht von einem gehässigen Wurfpech verfolgt gewesen, auch in Führung gehen können.
Aber – und das ist ein großes „aber“: Sie sind es nicht. Am Ende, als sie die Deckung öffnen mussten, um wenigstens ein Unentschieden zu erkämpfen, führten souveräne Frankfurter Konter zu dem den Spielverlauf leicht verfälschenden Endergebnis. Zwar mussten sich die Schützlinge von MTV-Coach Sebastian Grenz nicht nachsagen lassen, nicht mit Herzblut gekämpft zu haben, selbst aus den gegnerischen Reihen gab es Lob. Aber – und da sind wir wieder bei diesem „aber“: Die so wichtigen zwei Punkte sind in der Brandenburghalle geblieben.
Auch deshalb müssen die nächsten zwei Punkte, die zu vergeben sind, zwingend in der Erlengrundhalle bleiben. Und das ohne irgendein „wenn“ und schon gar kein „aber“. Die Gegnerinnen aus Hildesheim haben außer gegen Schwerin (25:22 und 28:18) in dieser Spielzeit nichts weiter gewonnen. Auch nicht in der Hinrunde zu Hause gegen den MTV, als der selbst eine Niederlage nach der nächsten quittieren musste. In Hildesheim setzten sich die Grün-Weißen deutlich mit 33:19 durch.
Deshalb gibt es mit Blick auf den kommenden Samstag auch nichts einzuwenden oder zu bedenken, einzuordnen oder zu relativieren. Das Match muss gewonnen werden. Am liebsten sicher und mit großem Abstand wie im Hinspiel, knapp und mit einem Tor Vorsprung täte es aber auch. Diese zwei Punkte sind im Kampf gegen den Abstieg aus Altlandsberger Sicht beinahe so etwas wie vorentscheidend, denn danach folgt bis zum Saisonende nur noch ein einziges Heimspiel, dem aber drei Auftritte fern der Heimat entgegenstehen.
Die Tabellensituation spricht eine klare Sprache: Die MTV-Damen liegen auf Rang neun und damit auf dem letzten Nicht-Abstiegsplatz. Vom achten trennen sie bereits fünf Zähler und selbst wenn sie alle verbleibenden fünf Partien für sich entscheiden sollten, wäre sogar rechnerisch mehr als der sechste Platz nicht mehr drin. Das Augenmerk muss also nach unter gerichtet sein.
Hier liegt Wismar nur einen Punkt hinter dem MTV auf zehn und tritt am Samstag in Buxtehude an. Normalerweise eine sichere Sache, aber Buxtes Zwote hat zu Hause auch schon gegen Aufsteiger SC Alstertal-Langenhorn verloren. Einen Rang und zwei Punkte hinter Wismar lauert Schwerin auf weitere und möglicherweise entscheidende Fehltritte der Altlandsbergerinnen. Denn leider darf nicht vergessen werden, dass der direkte Vergleich (nach dem die Drittligatabelle berechnet wird), an Schwerin geht.
Wollen die MTV-Damen, die sich auch schon mal als Vizemeisterinnen der 2. Bundesliga-Nord für die Play-Offs zum Erstligaaufstieg qualifiziert hatten, also nicht zusätzlich ins Schwimmen geraten, dürfen sie gegen Hildesheim nichts, aber auch gar nichts anbrennen lassen. Ihre Fans werden sie mit Macht unterstützen und vorantreiben, ins Tor treffen müssen sie aber selbst.