Die Drittliga-Damen des MTV 1860 Altlandsberg unterliegen bei der HSG Jörl DE Viöl erneut deutlich mit 18:30 (8:15).

Alle Vergleiche hinken. Aber in der letzten Saison schnitten die Altlandsbergerinnen gegen die HSG Jörl Doppeleiche Viöl im Verhältnis betrachtet besser ab. Zu Hause verlor man „nur“ mit 27:30, in Viöl mit 25:31 gegen die späteren Vizemeisterinnen. Lässt das irgendwelche Rückschlüsse auf die aktuelle grün-weiße Equipe zu? Und falls ja, welche?

Ja, die aktuelle Mannschaft leidet nach wie vor unter ziemlich hartnäckigem Verletzungspech. Milena Gerock wird diese Saison gar nicht mehr spielen. Magda Stanulewicz wird noch mindestens zwei Wochen zuschauen müssen, ehe sie wieder mit dem Training beginnen kann. Lavinia Poterasi und Claudia Neumann haben zum ersten Mal seit langem wieder gespielt, konnten aber natürlicher Weise nicht verhehlen, dass sie schon geraume Zeit haben pausieren müssen; Lavinia Poterasi über ein ganzes Jahr.

Ja, die dadurch limitierten Wechselmöglichkeiten lassen den MTV für die Gegner zu einer zu leicht berechenbaren Größe werden. Inzwischen dürfte es keine gegnerische Mannschaft geben, die sich nicht darauf konzentriert, Ann-Catrin Höbbel aus dem Spiel zu nehmen. Und wenn die dann auch noch, wie am Samstag gegen die HSG, einen schlechten Tag erwischt, wird die Angelegenheit ganz schön eng.

Ja, die Mannschaft ist angesichts der jüngsten Ergebnisse augenfällig verunsichert. Dabei sind es nicht die Niederlagen selbst, die so nachhaltig ins Kontor schlagen. Es ist auch nicht nur die schiere Höhe. Verunsichernd wirkt vielmehr die Art und Weise, wie diese erlitten werden. Auch in Viöl fehlte es nicht nur an Durchschlagskraft in der Spitze, es fehlte auch über weite Strecken an einer engagierten, um nicht zu sagen bissigen Abwehr.

Ja, der Eindruck, dass die Mannschaft taktische Vorgaben der Bank angesichts zu vieler, zu häufiger individueller Fehlleistungen in beinahe allen Mannschaftsteilen nur sehr eingeschränkt umzusetzen in der Lage ist, ist nicht wirklich falsch. Es liegt aber auch an der Bank, ihre Anforderungen den speziellen Möglichkeiten der Akteurinnen anzupassen. Unmögliches kann man verlangen, die Lebenserfahrung aber lehrt, dass man es nur in den seltensten Fällen bekommt.

Und nein, all diese Erklärungen können und dürfen nicht als Entschuldigungen für ein bestenfalls suboptimales Auftreten der MTV-Damen herhalten. Durch die Mannschaft (Trainer- und Betreuerteam inklusive) muss ein Ruck gehen. Alle können besser spielen, als sie es momentan tun. Sie müssen wieder zu ihrer alten Form finden. Alle können engagierter kämpfen, als es derzeit den Anschein hat. Sie müssen diesen Kampfgeist wieder an den Tag legen. Denn nach Lage der Dinge kann das Team nur durch und über den Kampf wieder zu seinem Spiel finden.

Es könnte keinen besseren Zeitpunkt dafür geben, als das Brandenburg-Derby in Altlandsberg in der nächsten Woche gegen die Mädels des Frankfurter HC.

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