Die Drittligadamen des MTV 1860 Altlandsberg unterliegen im Brandenburg-Derby der Vertretung des Frankfurter HC mit 20:30 (12:13).
Natürlich ist Handball eine Ergebnissportart. Und wenn am Ende nur zählt, was hintern herauskommt, dann schlägt auch der vergangene Samstag auf dem Altlandsberger Negativkonto zu Buche. Die MTV-Damen mussten die fünfte Niederlage im sechsten Spiel quittieren. Die Rote Laterne bleibt ihnen damit mindestens bis zum nächsten Spiel in vierzehn Tagen erhalten.
Auch wenn die Tabelle noch alles andere als ausgeglichen ist (der MTV ist der einzige Club, der bereits sechs Spiele absolvieren musste), kann man die Zwischenbilanz der Hinrunde nur als ernüchternd bezeichnen. Dennoch muss im gleichen Maße die Partie gegen den FHC im Detail anders bewertet werden, als insbesondere die gegen Jörl DE Viöl oder gegen Hannover.
Zumindest in der ersten Hälfte konnten die Fans in der Erlengrundhalle die Aktionen einer Altlandsberger Mannschaft beklatschen, die Dank Engagement und Einsatz mit einem ihr an Athletik und Schnelligkeit überlegenen Frankfurter Team auf Augenhöhe agierte. Die Grün-Weißen gingen selbst mit 4:2 in Führung (7. Minute). Mehr noch: sie holten sich diese Führung nach einem zwischenzeitlichen Rückstand (6:8, 15. Minute) wieder zurück (10:9, 20. Minute). Dass die erste Hälfte am Ende mit 13:12 an die Gästinnen aus der Oderstadt ging, hatte eher mit den Zufälligkeiten des Spielverlaufs zu tun als mit einer etwaigen Frankfurter Überlegenheit.
Wenn die Altlandsberger Damen wieder in Linie kommen wollen – was sie ebenso unzweifelhaft wie unbedingt müssen -, dann haben sie zuallererst mit- und untereinander zu klären, wieso von dieser Augenhöhe im zweiten Durchgang quasi mit dem Wiederanpfiff nichts mehr zu spüren und noch weniger zu sehen war. Aus dem 13:12 für den FHC wurde binnen sechs Minuten ein 17:13. Zwar änderte sich an diesem vier Tore Rückstand bis zur 51. Minute nichts (18:22), in den letzten neun Spielminuten mussten die Schützlinge von MTV-Coach Sebastian Grenz dem bis dahin investierten Aufwand und der nun mit Händen zu greifenden Frankfurter Souveränität Tribut zollen und konnten nur mit Mühe verhindern, komplett unter die Räder zu geraten.
Was aber die letztliche 20:30 Niederlage in keiner Weise beschönigen kann.
„Wir müssen reden“, befand daher auch Sebastian Grenz unmittelbar nach Spielende. „Und zwar nicht ich mit der Mannschaft, sondern wir alle miteinander. Es gibt Gründe, weshalb wir nach einer eigentlich über Erwarten guten ersten Hälfte, derart einbrechen und über weite Strecken wieder hilf- und einfallslos kollektiv wie individuell eine Fehlleistung an die nächste reihen. Diese Gründe müssen wir besprechen und schnellstens abstellen.“
Da trifft es sich gut, dass die Altlandsberger Damen erst in vierzehn Tagen wieder ran müssen. Zeit genug, um nicht nur an der ganz offensichtlich mangelhaften Fitness, wie an der mentalen Einstellung zum Spiel zu arbeiten. Die Verantwortlichen beim MTV haben ohne Zweifel viel zu tun.
MTV:
Jennifer Höft (Tor), Freya Wagner (Tor), Karolina Czyz (Tor), Manja Berger, Josephine Dähne 2, Annika Fleck 3, Ann-Catrin Höbbel 4/1, Josephin Keßler 3, Sophia Mattisseck, Christine Miniers 2, Claudia Neumann, Lavinia Poterasi, Julia Raddatz, Marlene Steffen 4, Anne Weier 2.