… heißt Joshua und erblickte wenige Stunden vor dem Spiel in Teltow/Ruhlsdorf das Licht der Welt. Der Sohn von Florian Klette war Vorbote für einen freudvollen 11. März der MTV-A-Jugend. Denn die Spieler belohnten ihren Co-Trainer mit einem satten Sieg gegen den Tabellenführer und begrüßten so den neuen Erdenbürger, der mit seinen Gardemaßen – laut Papa – bereits jetzt der geborene Kreisläufer ist.
Diesmal saß die schreibende Spieler-Mutter nicht in der Halle, sondern war unterwegs und verfolgte das Derby per Liveticker, was eindeutig eine größere Qual darstellt als das Daumendrücken in Brandenburger Hallen. Ohne optischen Eindruck weiß man einfach nie, was genau passiert oder warum z. B. die Zeit angehalten wurde. Hoffentlich ist keiner verletzt? Ach, nein, das Internet streikt!
Ebenso wenig wie der Technik meinte man aber vor allem seinen Augen zu trauen: Führt Altlandsberg tatsächlich in der 10. Minute? Und hält unser Torhüter jetzt auch noch einen 7-Meter? Bahnt sich hier etwa eine kleine Sensation gegen den Liga-Spitzenreiter an, der bislang kein einziges Spiel verloren hat? Ab Minute 21 scheint der Traum wahr zu werden. Es steht 8:11 und der MTV zieht bis zum Halbzeitpfiff ganz geschmeidig davon. Das wäre ja ein Ding! Mit 11:18 geht es in die Kabine und auch vorm Liveticker setzt Entspannung ein.
Die zweite Halbzeit geht scheinbar so gut weiter, bereits nach 50 Sekunden baut der MTV seine Führung aus, 11:19. Doch dann droht das Spiel zu kippen. Die Heimmannschaft holt auf, kommt bis auf ein Tor ran. Nur noch 23:24 und keine 15 Minuten Spielzeit mehr. Verdammt! Was ist da los? Warum machen es die Jungs wieder dermaßen spannend? Kann denn keiner von ihnen mal Rücksicht nehmen auf strapazierte Nerven von Handballer-Eltern? Und für den Blutdruck ist dieses Spiel doch auch wieder Gift!
Bei 51.30 min. steht es 25:26. Es ist zum Haare-Raufen! Dann fallen wieder zwei Tore für den MTV. Der leichte Vorsprung tut gut, beruhigt aber noch lange nicht. Erst als der anschließende 7-Meter-Versuch des Gastgebers misslingt, orakelt der inzwischen dazugekommene Spieler-Opa überm Display: „Das könnte die Entscheidung sein.“ Er soll Recht behalten. 5 Minuten später wird „Ende der regulären Spielzeit“ eingeblendet. Es steht 28:34 und die Spieler-Mutter braucht jetzt dringend Urlaub. Vorher aber soll Trainer Alexander Koch noch als Augenzeuge zu Wort kommen:
Teltow/Ruhlsdorf ist Tabellenspitzenreiter und hatte bislang alle Spiele gewonnen. Mit welcher Taktik seid ihr ins Rennen gegangen? Uns war von Anfang an klar, dass dieses Spiel in der Defensive entschieden wird. Deshalb haben wir auch das Haupt-Augenmerk auf die Deckung gelegt. Erek hat – wie in der letzten Woche – wieder im Tor begonnen und war der Garant für eine solide Abwehr. Später hat Ben dafür gesorgt, dass der Kasten dicht bleibt.
Wann habt ihr gemerkt: Hier geht heute was? Als wir uns mit wenig Fehlern einen guten Vorsprung bis zur Halbzeit rausarbeiten konnten, fingen die Spieler an, daran zu glauben, dass wir heute als Sieger wieder nach Hause fahren. Das beflügelt natürlich. Sicherlich fehlten auch zwei Teltower Hauptakteure, aber wie oft hatten wir schon dasselbe Problem?! Von daher haben wir unsere Chance genutzt und verdient gewonnen.
Ohne Spannung geht es bei der A-Jugend offenbar nicht. Oder warum wurde es in der 2. Hälfte doch noch mal eng? Da fehlte ein wenig der Glaube an die Tatsächlichkeit. Als wir gesehen haben, wir führen zur Halbzeit schon mit 7 Toren, kam der Schlendrian und auch ein bisschen die Angst vor der eigenen Courage. Technische Schwierigkeiten und Wurf-Fehler schlichen sich ein. Uns gelang kein Torerfolg, der Gegner holte dadurch auf. Aber als wir uns wieder gefangen und die Ruhe bewahrt haben, konnten wir ein solides und gutes Spiel hinlegen.
Gegen den Tabellenführer gelingt letztlich ein klarer Sieg, aber bei vermeintlich leichteren Gegnern tun sich die A-Jungs oftmals schwer bzw. verlieren deutlich. Warum? Das hängt immer davon ab, ob wir mit dem vollen Kader spielen können. Wir konnten auf allen Positionen adäquat wechseln und so gut aufgestellt und konzentriert unsere Angriffe vortragen. Alle hatten richtig Lust auf ein schönes Handballspiel, jeder hat sich reingehauen und geackert, die Spieler haben sich gegenseitig unterstützt und gearbeitet. Ich bin super-stolz und sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft.
Mit dabei waren: Erek Lange und Ben Willim (TH), Lion Koch (2), Nick Pudel (5), Niklas Dühring (5), Hendrik Marchand (3), Christian Neumann, Steve Eckert (1), Nils Flug (2), Leon Ulkowski (3), Dominik Porep, Noah Amende (2), Yannick Reimer (7), Scott Schiemang (4) sowie Christoph Prötzsch und Fans.
Trainerteam: Alexander Koch, Frank Büttner
Bericht: C. U., Spieler-Mama