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MTV befreit sich aus eigener Mini-Krise

Oberliga-Derby, das in die Geschichte eingeht 

„Derby ist Motivation, ohne motivieren zu müssen“, sagte MTV-Trainer Ferenc Remes nach einem wirklich denkwürdigen Spiel. Seine Mannschaft hat im Derby der Oberliga Ostsee-Spree gegen den Grünheider SV mit sage und schreibe 41:23 gewonnen. 

Spiele gegen den Grünheider SV sind für den MTV Altlandsberg immer etwas ganz Besonderes. Doch hinter diesem Derby steht in der Geschichte beider Vereine von nun ab ein dickes Ausrufezeichen. Auch MTV-Urgestein Wolfgang Zielke, er wurde für seine mehr als 70-jährige MTV-Vereinsmitgliedschaft vor dem Spiel geehrt, gab zu: „An ein solches Ergebnis kann ich mich nicht erinnern.“

Das Spiel ging los, als wenn es um eine Weltmeisterschaft ginge. Zumindest auf Seiten des MTV. Es klappte einfach alles. Torhüter Kevin Deisting hielt großartig und Leon Erdmann verwandelte seine genauen Vorgaben mit hoher Effizienz. „Na klar, haben wir das im Training einstudierte. Leon ist so schnell und inzwischen kann ich diesen Pass nahezu blind spielen“, erklärte Kevin Deisting.

Nach knapp sechs Minuten lag der MTV mit 6:1 vorn. Aber so verliefen auch die jüngsten Spiele des MTV – wie das Landespokalfinale gegen den Ludwigsfelder HC und das Liga-Spiel beim BFC Preussen. Die Männer aus Altlandsberg begannen mit hohem Tempo. ließen deutlich nach und verloren die Partien sang- und klanglos. Grünheides Trainer Tilo Leibrich sah sich gezwungen, schon zu diesem frühen Zeitpunkt ein Time-Out zu nehmen, um den Angriffswirbel des MTV eventuell zu stören und seine Mannschaft aus dem kollektiven Tiefschlaf zu wecken. Die Maßnahme blieb ohne Erfolg. „Wir haben in der Woche großartig trainiert und nach den beiden vorangegangenen enttäuschenden Spielen jede Menge Einzelgespräche geführt“, erklärte Ferenc Remes. Er sagte schon vor dem Beginn, dass es eines der wichtigsten Spiele der Saison werden würde. „Wir müssen uns aus unserer kleinen Krise selbst befreien.“ Und das taten die Männer des MTV dann auch eindrucksvoll. Nach 18 Minuten lagen sie mit 16:4 vorn und zur Halbzeit gar mit 21:8.  

Und Grünheide? Die Mannschaft war praktisch nicht zu sehen. Die Männer um ihren Trainer Tilo Leibrich wehrten sich kaum. Beim GSV-Trainer gab es nur Kopfschütteln für das anstehende Desaster. Wenn überhaupt, dann hatte seine Mannschaft kurz nach der Pause so etwas wie eine gute Phase. Doch dieses Aufflackern war nur von kurzer Dauer. Als dann der eingewechselte MTV-Torhüter Tim Folgmann einen Strafwurf von Marius Becker hielt (40.), war auch das letzte Fünkchen Hoffnung der Grünheider verflogen. Es stand 26:16 und der MTV marschierte weiter. Auch die treuesten Grünheider Fans waren maßlos enttäuscht. Kommentare wie: „Mann, die gucken einfach nur zu“, oder „Wie kann man sich nur so vorführen lassen“, waren da zu hören. 

Am Ende fiel sogar die magische 40-Tore-Grenze. Dennis Bellmann hämmerte den Ball ins Netz.

„Das Derby kam für uns genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich war mir nicht ganz sichert, in welche Richtung sich der Verlauf der weiteren Saison entwickeln würde. Jetzt weiß ich, dass wir im oberen Tabellendrittel weiter mitspielen können“, sagte Ferenc Remes nach dem Spiel. Für ihn war Florian Riegler einer der Besten im Team. „Er hat richtig geackert und die Mannschaft regelrecht mitgerissen.“ Aber die Reihe ließe sich nahtlos fortsetzen. Leon Erdmann spielte teilweise wie entfesselt und warf 14 Tore. Und nicht zu vergessen, beide Torleute des MTV, Kevin Deisting und Tim Folgmann, ließen nur 23 Treffer zu. 

Natürlich gab es im Anschluss eine große Party. Auch der Chef des Vereins, André Witkowski, ließ es nicht hat nehmen, in einer kurzen Rede vor den versammelten Sponsoren diese Mannschaft und en Erfolg zu würdigen. „Männer, wir alle sind heute sehr stolz auf euch.“

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