Handballer hoffen auf großen Rückhalt der Fans

Nun ist es doch so gekommen: Der letzte Spieltag der Handball-Regionalliga Ostsee-Spree wird entschieden, wer aus der Liga absteigen muss. Der MTV Altlandsberg empfängt zum sogenannten Showdown den SV Fortuna 50 Neubrandenburg. Es gibt einige Optionen (Remis, oder knappe Niederlage, bei der dann das Torverhältnis entscheidet), doch alles redet beim MTV nur davon, dass diese Partie gewonnen werden muss.

Wer den Männern des MTV helfen möchte, der sollte sich für den Samstagabend nichts vornehmen und in die Erlengrundhalle kommen. Ab 18 Uhr geht es, wie der Volksmund sagt, „um die Wurst“.

„Ein Außenstehender kann sich das gar nicht vorstellen, wie wichtig das ist, wenn im Publikum eine gelungene Aktion bejubelt wird“, sagt Fabian Kaleun, der viele Jahre selbst aktiver Handballer war und heute mit auf der Trainerbank sitzt. „Ich habe noch nie gegen den Abstieg gespielt. Der Druck gewinnen zu müssen, ist allerdings genauso groß, als wenn man um einen Meistertitel spielt.“

Fabian Kaleun, Rudi Föllen und Trainer Roy Kalweit haben die Männer auf diese letzte Partie vorbereitet. Es gab in einer anstrengenden Trainingswoche zahlreiche Gespräche, und viele taktische Maßnahmen wurden einstudiert. Zur Vorbereitung gehörte auch Anschauungsunterricht per Video. Alles ist also angerichtet, damit das große Saisonziel – der Klassenerhalt – nun auch geschafft werden kann.

„Es war für mich eine sehr intensive Zeit beim MTV. Natürlich hätte ich mir das alles auch ein wenig ruhiger vorstellen können. Ich hatte kaum Zeit, die Mannschaft wirklich zu entwickeln. In den vergangenen Monaten standen wir primär unter dem Druck, den Abstieg zu vermeiden. Nun ist es aber so, und wenn am Samstag im Spiel Plan A oder Plan B nicht greifen sollten – ich habe auch noch einen Plan C vorbereitet.“ Eine der großen Stärken seiner Mannschaft sei, dass sie nach jeder schwachen Phase auch wieder zurück ins Spiel gefunden habe.

Der Trainer hat die Neubrandenburger genau beobachtet und weiß wo deren Stärken liegen, kennt aber auch die Schwächen. „Sie haben einen starken Rückraum und kommen mit einem unerwarteten Punktgewinn aus dem Spiel gegen die Mecklenburger Stiere Schwerin zu uns. Ich bin aber sicher, aus spielerischer Sicht liegen sie uns.“ Zu den Schwächen der Neubrandenburger zählt auch, dass sie in der gesamten Saison auswärts sehr wenig Punkte geholt haben. Wie es laufen kann, haben die Altlandsberger im Hinspiel bewiesen, als sie mit 36:33 gewannen.

Der MTV hat sein jüngstes Spiel verloren. Bei der SG OSF Berlin gab es eine 22:31-Niederlage. „Diese sei auch so zu erwarten gewesen“, sagte Roy Kalweit. Die Berliner seien eine starke Mannschaft und nicht umsonst Vierte in der der Tabelle. „In Berlin, dort wird übrigens ausschließlich ohne Kleber gespielt, haben schon ganz andere Mannschaften verloren.“

Der Fokus liegt auf dem Samstagabend. Roy Kalweit bestätigt, dass alle im Team auch im nächsten Jahr wieder in der Regionalliga spielen wollen. „Auf jede Partie freut man sich. In Usedom, Ludwigsfelde, Schwerin, Rostock oder in Warnemünde – das sind tolle Hallen mit großartigem Publikum. Und in der neuen Serie kommen dann Grünheide und der LHC Cottbus wieder hinzu. Wir denken auch, dass unser Publikum es verdient hat, wenn wir nach dem Spiel gemeinsam feiern können.“

Für zwei Spieler beim MTV hält diese Partie noch einen zusätzlichen Motivationsschub bereit. Jim Christian Sauer wird den Verein verlassen und wieder nach Oranienburg wechseln. „Ich werde garantiert noch einmal alles reinhauen“, verspricht der Rechtsaußen.

Seine letzte Partie im Trikot des MTV wird auch seine letzte als aktiver Handballer sein: Arian Thümmler hat insgesamt 14 Jahre in Altlandsberg gespielt. „Es wäre natürlich auch für mich eine Katastrophe, wenn ich als Absteiger meine Karriere beenden müsste.“

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