Die MTV-Drittligadamen unterliegen den amtierenden Vizemeisterinnen der 3. Liga Nord und auch aktuell zweitplatzierten Vertreterinnen der HSG Jörl Doppeleiche Viöl mit 27:30 (13:16) – und ziehen sich damit so achtbar aus der Affäre, wie man sich durch eine Niederlage aus einer Affäre ziehen kann.
Nicht nur gemessen n der Hinspielpleite (30:18 für die HSG) ist der Auftritt der MTV-Damen im Rückspiel aller Ehren wert. Bis zur Pause ließen sie die klar favorisierten Gästinnen nicht mehr als drei Treffer davonziehen, obwohl es zwischendrin schon mal sechs gewesen waren. Den zweiten Durchgang gestalteten die Altlandsbergerinnen sogar ausgeglichen.
Natürlich werden für eine Drei-Tore-Niederlage genau so viele Punkte abgezogen, wie für eine veritable Klatsche. Aber in der augenblicklichen Situation der Grün-Weißen ist es auch bedeutsam, wie man sich gegen einen in jeder Hinsicht überlegenen Gegner verkauft. Man muss den Schützlingen von MTV-Coach Sebastian Grenz attestieren, dies sehr achtbar getan zu haben.
Überlegen waren die HSG-Damen eigentlich in fast allen technischen Belangen. Vor allem in Sachen Tempo waren sie den meisten Altlandsbergerinnen mindestens einen Schritt voraus. „Man sieht, dass die Truppe technisch hervorragend ausgebildet ist, vor allem aber dass die Mädels schon geraume Zeit in dieser mehr oder weniger gleich gebliebenen Konstellation gemeinsam agieren“, lobte der MTV-Mannschaftsverantwortliche Björn Jürgens neidlos.
Die Grün-Weißen setzten dem gegnerischen Wirbel alles entgegen, was ihnen zur Verfügung stand: Kampfgeist, Charakter und Motivation bis in die sprichwörtlichen Haarspitzen. „Ich bin aufrichtig stolz auf meine Mannschaft“, gab der Altlandsberger Übungsleiter dementsprechend zu Protokoll. „Sie hätten an diesem Tag mindestens einen Punkt verdient gehabt. Und mit ein bisschen mehr Glück wäre hier vielleicht sogar eine Sensation möglich gewesen.“
Was der Trainer vornehm verschweigt: Leider waren die Torhüterinnen des MTV – und es spielten alle drei: Fels in der Brandung Jennifer Höft, Talent und Freya Wagner und der hoffnungsfrohe Neuzugang und Handballrückkehrerin Indra Genning – am Samstagabend „nur“ in Normalform. Hätten sie den einen oder anderen gegnerischen Wurf mehr wegnehmen können, wer weiß…
Aber da Handballspiele bekanntlich nicht im Konjunktiv gewonnen werden, muss man den Mädels aus dem „Dreifachdorf“ zum unterm Strich ebenso erwarteten wie verdienten Auswärtserfolg gratulieren. Den Mädels aus der „Stadt“ aber nicht minder zu einer bemerkenswerten Demonstration von Kampfgeist und Willensstärke, der lediglich das eigentlich verdiente Sahnehäubchen verwehrt geblieben ist. Falls Team und Trainer diese Einstellung bis zum Brandenburg-Derby gegen den FHC bewahren können, dürfen die Fans sich noch auf so einiges freuen.
MTV:
Jennifer Höft (Tor), Freya Wagner (Tor), Indra Genning (Tor), Josephine Däne 3, Annika Fleck, Ann-Catrin Höbbel 12/7, Josephin Keßler 3, Sophia Mattisseck 4, Christine Miniers 3, Anne Weier 1, Viktoria Varkonyi, Beatrice Zacharias 1.