Zwei Punkte, die vier Punkte wert sind

Ridha Trabelsi in Topform

Von Edgar Nemschok

Die Fahrt zum Auswärtsspiel der Handball-Männer des MTV Altlandsberg lässt sich am besten in drei Etappen zerlegen. Die Hinfahrt mit dem schicken Mannschaftsbus verlief eher ruhig, die Rückfahrt hingegen war eine einzige Party. Dazwischen gab es das Spiel gegen die Männer des SV 63 Brandenburg-West und das verlief einfach nur großartig für die Handballer um ihren Trainer Oliver Ostwald. Der MTV gewann völlig verdient mit 34:25.

MTV Altlandsberg
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Dank an die Fans

„Vielen Dank an die Fans, die heute wieder mitkommen, um uns zu unterstützen“, erklärte Marcus Schwiderski, der als Kulturbeauftragter des MTV die Besonderheiten der Stadt an der Havel kurz erklärte. „Es ist unsere letzte längere Auswärtsreise in dieser Saison.“ Marcus Schwiderski berichtete von den Sehenswürdigkeiten der kreisfreien Stadt, wie zum Beispiel dem Industriemuseum, dem Fritze-Bollmann-Brunnen oder dem Dom zu Brandenburg und natürlich vom berühmtesten Sohn der Stadt: Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, besser bekannt als Loriot. Die Sporthalle liegt bekanntlich direkt neben einer JVA – aber das störte niemanden wirklich. Der Empfang der Brandenburger war durchaus herzlich, was dann mit dem Anwurf natürlich vorbei war. Es ging von Beginn an deutlich zur Sache. Das war verständlich, denn auch für die Brandenburger steht noch sehr viel auf dem Spiel. Wer verliert, muss sich ernsthafte Sorgen um den Abstieg machen.

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Emmanuel Frimpong begeistert mit tollen Paraden

Der Gastgeber hatte den besseren Start und ging sogar mit 2:0 in Führung. Vor allem zwei Altlandserger fielen in der Folge immer wieder auf. Zum einen war es Torhüter Emmanuel Frimpong, der hinter seiner gut eingestellten Abwehr mit tollen Paraden viel Sicherheit gab, und zum anderen im Angriff Rechtsaußen Ridha Trabelsi. Der hatte ungewohnt viel Platz und warf in dieser Anfangsphase zwei wunderschöne Tore. Nach knapp 16 Minuten lief der MTV dann richtig heiß. Die Grün-Weißen, diesmal in grauer Spielkleidung, zogen auf 8:4 davon. Damit war das Spiel für den MTV natürlich längst noch nicht gewonnen. Die Brandenburger mit ihrem tollen Publikum im Rücken bewiesen, dass auch sie nicht gerade Laufkundschaft in der Liga sind. Sie hatten in der Saison durchaus Ausrufezeichen setzen können. Immerhin brachten sie dem derzeitigen Spitzenreiter der Liga, HSV Insel Usedom, eine seiner beiden Sasionniederlage bei. Beim SVB fiel insbesondere Magnus Wybranietz auf, der insgesamt zehnmal für seine Mannschaft traf.

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Der Druck war sehr groß

„Wir müssen heute unbedingt gewinnen“, war im Vorfeld der MTV-Mannschaft zu hören. Und wer in die Gesichter der Männer geschaut hatte, sah die Entschlossenheit dazu. Auch, wenn wieder einige sehr gute Möglichkeiten ausgelassen wurden, die Mannschaft spielte ausnahmslos gut. Sie funktionierte und harmonierte als Mannschaft. Dazu kam, dass die Angriffe diesmal fast immer gut ausgespielt wurden.

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Hoch verdient gewonnen

„Ich hatte ein seltsames Gefühl, als mein Trainerkollege in der zweiten Halbzeit den Torhüter wechselte und Jurij Benkendorf aufstellte“, sagte nach dem Spiel Oliver Ostwald. Und tatsächlich kamen die Brandenburger noch einmal heran – bis auf 15:19. Erinnerungen wurden wach, denn der MTV brach in den jüngsten Spielen in der zweiten Halbzeit immer wieder ein. Nein – diesmal nicht! Die Brandenburger ließen weiter nach, und der MTV steigerte sich. Am Ende war das deutliche Ergebnis von 34:25 für den MTV dann auch völlig in Ordnung. Herausragend Ridha Trabelsi, der allen 15 Tore auf sein Konto gutschreiben konnte.

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Schöner Nachmittag auch für den Anhang

Erste Gratulanten waren zum Bespiel die Eltern von Fabian Plaul. „Ich bin natürlich zufrieden, dass Fabi nichts passiert ist“, sagte Mutter Daniela, die in jedem Spiel mitzittert. Vater Ralf, selbst erfahrener Handballer freute sich über die gute Leistung der ganzen Mannschaft. „Das war ein insgesamt schöner Nachmittag.“

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Nächste Aufgabe wartet mit Bad Doberan

Doch einer konnte einmal so richtig tief durchatmen. „Es war so wichtig, zu gewinnen. Trainer haben immer etwas zu meckern, doch heute bin zufrieden. Es war eigentlich ein Vier-Punkte-Spiel“, sagte Oliver Ostwald. „Die Männer haben sich heute selbst belohnt und zwar für eine absolute Top-Einstellung, für die guten und sehr intensiven Trainingsleistungen und nicht zuletzt auch für die spielerische Leistung. Wir haben zum Teil sehr schöne Spielzüge gesehen und das obwohl in dieser Halle das Spiel mit dem Kleber nicht erlaubt ist. Ich hoffe, wir können diesen Schwung mitnehmen, denn schon am Sonnabend kommt der Bad Doberander SV 90 zu uns. Es geht erneut um zwei wichtige Punkte für uns und diese Aufgabe ist wahrscheinlich noch schwerer.“

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