MTV-Männer geben das Spiel erst kurz vor Schluss aus der Hand
Hoffentlich sind es am Ende der Saison nicht genau diese beiden Minus-Punkte, die dem MTV am Verbleib in der Oberliga Ostsee-Spree fehlen. Die Altlandberger hatten den Bad Doberaner SV 90 zu Gast und es sogar selbst in der Hand, das Spiel zu gewinnen. Es gab schließlich eine ganz bittere 30:31-Niederlage. Die Partie in der Erlengrund-Halle wurde tatsächlich erst in den letzten Spielminuten entschieden.
Die Männer um ihren Kapitän Florian Riegler gingen mit breiter Brust in die Partie. Sie hatten in der Vorwoche nach einem guten Spiel beim SV 63 Brandenburg-West gewonnen und auch, wenn mit Bad Doberan ein Favorit der Liga nach Altlandsberg kam, zwei weitere Punkte sollten möglich sein, um den Klassenerhalt sicher zu stellen.
Das Spiel gestaltete sich zunächst sehr ausgeglichen, erst als Marcus Schwiderski eine Zweiminutenstrafe absitzen musste, konnte der Gast durch die Überzahl erstmals in Führung gehen. Aus dem 4:3 für die Norddeutschen wurde sogar eine 8:6-Führung. Doch der MTV blieb dran und nach Treffern von Arian Thümmler sowie Florian Riegler hieß es nach knapp elf Minuten ausgeglichen 8:8. Die Zuschauer kamen durch das schnelle, torreiche und sehr spannende Spiel voll auf ihre Kosten. Wieder hatte Bad Doberan eine starke Phase und ging nach 22 Minuten in Führung. Diesmal sogar mit drei Toren (14:11). Der MTV rückte zusammen und bewies wieder einmal kämpferische Qualitäten. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit verliefen eher hektisch. Bei Halbzeit stand es 18:17 für den Favoriten.
Können beide Mannschaften das hohe Tempo durchhalten?
Der MTV konnte mit Beginn des zweiten Abschnittes wieder ausgleichen. Die Altlandsberger spielten nun mit offensiverer Deckung, um so den Gegner vor neue Aufgaben zu stellen und ihn so zu überraschen. Das MTV-Spiel lief richtig gut. Die Angriffe wurden sehr variabel gestaltet und auch effektiv abgeschlossen. Dazu passte, dass in der Abwehr, einschließlich der Torleute, sehr gut gearbeitet wurde. Doch wie schon so oft in dieser Saison gab es wieder einmal einen Knick in der MTV-Truppe. Zwar wurde weiterhin sehr gut kombiniert, aber die sogenannten „leichten“ Tore konnten einfach nicht mehr gemacht werden. Dazu kam dann, dass der Bad Doberaner Torhüter immer besser ins Spiel fand und nahezu alles hielt, was es zu halten gab. Die Gäste spielten ihr Spiel, blieben souverän und warfen Tor um Tor. Der zwischenzeitliche 26:23-Vorsprung des MTV war schnell aufgebraucht und die Altlandsberger wurden in ihren Aktionen immer hektischer.
Es begann eine fast schon dramatische Schlussphase. Zunächst traf Ridha Trabelsi per Siebenmeter zum 30:28. Auch Bad Doberan konnte einen Strafwurf verwerten: 30:29. Der MTV verlor den Ball und Christian Hasenpusch gelang knapp zwei Minuten vor der Schluss-Sirene der 30:30-Ausgleich. Im nächsten Angriff gab es erneut Strafwurf für den MTV. Es war unfassbar, denn Ridha Trabelsi, konnte diesen nicht verwerten. So viel Pech hatte er einfach nicht verdient. Anders Tim Dethloff auf der Gegenseite. Er hämmerte den Ball ins MTV-Tor und sorgte für einen sehr glücklichen Sieg seines SV 90.
So bitter kann es im Sport zugehen. Für den MTV war nach einem sehr spannenden und guten Oberliga-Handballspiel eigentlich mehr drin. Und besser als Trainer Oliver Ostwald kann wohl keiner die 60 Minuten in der Erlengrund-Halle zusammenfassen: „Wir führen 2,5 Minuten vor Schluss mit zwei Toren und können den Sack einfach nicht zumachen. Auch die Vorteile eines Überzahlspiels und Strafwurfs nutzten wir nicht. Wir haben die zwei Punkte fahrlässig liegengelassen.“
Allerdings, so schmerzhaft der Ausgang der Partie für den MTV auch war, die Mannschaft hat bewiesen, dass sie mit den Teams aus dem oberen Tabellendrittel durchaus mithalten kann. Was sich im Heimspiel gegen den HSV Insel Usedom (30:34) schon andeutete und sich beim Sieg in Brandenburg bestätigte, wurde nunmehr gegen Bad Doberan fortgesetzt.
Am Sonnabend ist die Mannschaft erneut gefordert und Oliver Ostwald wird mit Sicherheit die richtigen Worte finden und die Truppe auf den BFC Preussen einstellen. Die Berliner sind aktuell Tabellenfünfter. Sie werden allerdings mit breiter Brust in Altlandsberg anreisen, denn sie haben in ihren beiden jüngsten Spielen jeweils ein Unentschieden erzwingen können. Beim LHC Cottbus spielten sie 30:30 und zu Hause gab es gegen den HSV Insel Usedom ein 31:31.
Es gilt also für den MTV-Anhang, fest die Daumen zu drücken und ihre Männer beim Spiel lautstark zu unterstützen – denn Punkte müssen her. Übrigens geht es dann am 25. Februar zum Ludwigsfeder HC.