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Halb freuten sie sich, halb sanken sie hin

Die MTV-Herren unterliegen im Finale des HVB Pokalwettbewerbs 2018 der Vertretung des Oranienburger HC am Ende zu hoch mit 31:24 (15:9) und müssen sich mit dem ach so unglücklichen zweiten Platz anfreunden.

Bei allen Wettbewerben gibt es zwei Platzierungen, die zu den schwierigsten überhaupt zählen: der vierte und der zweite Platz. Bei dem einen hat man das Treppchen, bei dem anderen dessen Platz an der Sonne direkt vor Augen, zum Greifen nahe und doch sind beide unerreichbar. Direkt nach Abpfiff war den MTV-Herren diese tiefe Enttäuschung deutlich anzusehen. Es wird vielleicht noch zwei, drei Tage dauern, ehe sie für sich akzeptieren können, dennoch Großes erreicht zu haben und nur dem einen, am Pokalfinalabend auch aufgrund seiner Besetzung überlegenen Team unterlegen zu sein.

Was ganz maßgeblich an einer, aus MTV-Sicht, ganz und gar verunglückten ersten Halbzeit lag. Die Altlandsberger bekamen vom Anpfiff an keinen richtigen Zugriff auf die Partie. Sie haderten mit sich, mit den Entscheidungen der Unparteiischen und mit der Welt, während die Oranienburger einen Treffer an den nächsten fügten. Hauptsächlich dank Philipp Pohl im Altlandsberger Kasten, der zwischendurch auch einen von Dennis Schmöker geworfenen Sieben Meter parierte, sah die Angelegenheit bis zur 18. Minute noch ganz manierlich aus (9:7 für den OHC), ehe die Sache bis zum Halbzeitpfiff ins Rutschen geriet (15:9 für den OHC).

Bereits zu diesem Zeitpunkt wären wahrscheinlich nur noch die wenigsten Zuschauer in der Potsdamer MBS- Arens bereit gewesen, hohe Summer auf einen Altlandsberger Erfolg zu setzen – und wären in der zweiten Hälfte gehörig ins Grübeln gekommen. Alle anderen in der Halle kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Zwar konnten die Oranienburger ihren Vorsprung gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs auf 19:10 ausbauen, danach war es mit der OHC-Herrlichkeit – zumindest vorübergehend – vorüber. Über 14:19 und 18:22 rückte der MTV, angeführt von Ridha Trabelsi, Phillip Gohl und Florian Riegler, den erstaunten Gegnern Tor um Tor auf die Pelle, bis es plötzlich und unerwartet 22:22 stand und noch satte zwölf Minuten zu spielen waren.

Die Sensation aber blieb aus. Die Gründe werden vom Altlandsberger Trainer-Team sicher noch en Detail analysiert werden. Fakt ist, der Ausgleich war und blieb der Höhepunkt der Partie für die Grün-Weißen. Wundersamer Weise wollte fortan nichts mehr gelingen, reihte sich Fehlleistung an Fehlleistung. Nur noch zwei Tore waren den Grün-Weißen in der verbleibenden Spielzeit vergönnt, dem OHC aber neun. Der HVB-Pokalsieger der Herren heißt verdienter Maßen Oranienburger HC.

Einen Tag nach dem Pokalfinale hat MTV-Kapitän Dominic Witkowski mit der notwendigen Distanz wieder einen ganz pragmatischen Blick auf das Geschehen: „Dazu sind Pokalwettbewerbe da, dass sich auch Mannschaften unterschiedlicher Ligen miteinander messen können. Dass in der Regel, gerade beim Handball, das höherklassige Team gewinnt, kann niemanden überraschen. 27 der 31 Treffer, die wir kassiert haben, haben uns die Drittligaspieler des OHC eingeschenkt. Wir hatten dank verdammt starken 15 Minuten in der zweiten Halbzeit dennoch eine Hand am Pott dran. Am Ende hat aber die an diesem Abend bessere Truppe die Oberhand behalten. Wir gratulieren den Oranienburger Kollegen zu diesem Erfolg. Und über den Rest unterhalten wir uns in der nächsten Pokalrunde.“

MTV:
Philipp Pohl (Tor), Emmanuel Frimpong (Tor), Phillip Gohl 6, Dominique Henschel 1, Philip Höhna 1, Lukas Hopp 1, Stefan Kurth 1, Marco Leupert 1/1, Josip Perkovic, Florian Riegler 4, Arian Thümmler 1, Ridha Trabelsi 8, Christian Untermann, Dominic Witkowski.

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