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Jenni, Viki, Anca, Tini, Bea und die anderen

Die Drittligadamen des MTV 1860 Altlandsberg starten mit einer profunden Energieleistung und einem zu keinem Zeitpunkt gefährdeten 29:23 (12:6) Erfolg gegen die Tabellennachbarin-nen des SV Grün-Weiß Schwerin ins Neue Jahr – und können sich dafür vor allem bei einer bedanken: Torhüterin Jennifer Höft.

Ein Spiel mit Vorspiel. Schwerins Coach Steffen Franke, wusste die Ostseezeitung zu berichten, war sauer. Der MTV habe einer Verlegung des sonntäglichen Anpfiffs von 16:00 auf 15:00 Uhr widersprochen, so könne es kein Public Viewing des da noch erhofften WM-Finales unter deutscher Beteiligung geben. Hätte das Regionalblatt die Regeln journalistischer Sorgfaltspflicht beachtet und beim MTV nachgefragt, hätte es erfahren, dass an dieser Darstellung fast nichts so richtig stimmte, vor allem, dass der MTV nach Absprache mit seinem Busunternehmen den 15:00 Anpfiff hätte möglich machen können, plötzlich aber die Schweriner nicht mehr konnten oder wollten.

„Wir haben beschlossen, diese kleinkarierte Stichelei als das zu nehmen was sie ganz offen-sichtlich ist: Ausdruck der enormen Nervosität unserer Tabellennachbarinnen, nachdem sie mit einer fulminanten 18:28 Pleite beim Tabellenschlusslicht Eintracht Hildesheim in die Rückrunde gestartet waren“, brachte MTV-Coach Sebastian Grenz das mediale Geplänkel auf den Punkt. „Wirksamer als jede Gegendarstellung würde sowieso die entsprechende Antwort auf der Platte sein.“

Weshalb sich Steffen Frankes Stimmung im Verlauf der Partie kaum nennenswert verbessert haben dürfte. Die Altlandsbergerinnen starteten, angeführt von Mannschaftskapitänin Ann-Catrin Höbbel, mit einem fulminanten 6:0 Lauf. Tatsächlich war die für beide Seiten im Kampf gegen den Abstieg so wichtige Begegnung nach diesen ersten 7 Minuten und 43 Sekunden entschieden. An dem sechs-Tore-Vorsprung der Altlandsbergerinnen sollte sich nämlich nichts mehr ändern. Zur Halbzeit nicht (12:6) und nach den 60 Minuten ebenfalls nicht (29:23). Zwar kamen die Gastgeberinnen in der ersten Hälfte kurzzeitig auf drei (4:7, 16. Minute) und in der zweiten auf vier Tore (13:17, 43. Minute) heran, mehr Honig konnten die anderen Grün-Weißen aber aus den schwächeren MTV-Momenten, die es ohne Frage auch gab, nicht saugen.

Der Erfolg hat natürlich viele Mütter. Zuallererst ist aber MTV-Torhüterin Jennifer Höft zu nennen. Die hatte einen wahrhaften Sahnetag erwischt und holte so ziemlich jeden gegnerischen Ball aus der Luft, der nach Maßgabe der allgemeinen Regeln der Physik irgendwie erreichbar war und gefühlt auch den einen oder anderen darüber hinaus. Gar nicht darüber zu schweigen, dass sie sich sogar in die Torschützenliste eintragen konnte. Neben Ann-Catrin Höbbel (8 Tore) zauberten auch Beatrice Zacharias (6 Tore) und Christine Miniers (5 Tore) vor der gegnerischen Abwehr. Und dann war da noch der Moment nach 14 Minuten und 51 Sekunden, als Viktoria Varkonyi auf die Platte und damit endgültig ihre Rückkehr ins MTV-Team feiern durfte. Am Ende wird sie drei Tore zum Gesamtergebnis beitragen und auch auf der Aufbauposition beweisen, dass die beim Oberligisten HV Grün-Weiß Werder nichts verlernt hatte.

„Vor allem haben wir heute, trotz unserer nach wie vor imposanten Verletztenliste, dank einer durch und durch geschlossenen Mannschaftsleistung überzeugt“, betont der Altlandsberger Übungsleiter. „Auch Josephin und Josephine, Freya, Anni, Sophia und Emmi haben ihr sprichwörtliches Licht zur Summe des Lichts beigetragen. Ohne diese Geschlossenheit wären wir in den zum Teil bedenklich wirren Momenten der Partie in deutlich größere Schwierigkeiten geraten. Es gab Matches, die wir dank mangelnder mentaler Stärke in solchen Phasen aus der Hand gegeben haben. Davon war heute – und darauf bin ich mindestens so stolz wie auf den souveränen Sieg selbst – nichts zu spüren und noch weniger zu sehen.“

Dabei ist Sebastian Grenz der erste, der davor warnen würde, diesen Erfolg zu hoch zu hängen. „Wir sind mit 3:1 Punkten gut in die Rückrunde gestartet. In jedem Fall stehen wir um Klassen besser da als zum Start der Hinrunde. Aber jetzt kommt es darauf an, diesen Rückenwind in die nächsten Begegnungen mitzunehmen und unseren Aufwärtstrend durch weitere Siege zu festigen. Zum Beispiel am nächsten Wochenende gegen Wismar.“ An diesem Wochenende bescherte der Sieg gegen Schwerin der MTV-Equipe jedenfalls bereits Platz neun der Tabelle. Zum ersten Mal in dieser Saison haben Altlandsbergs Drittligadamen die Abstiegsränge verlassen. Sie werden alles daransetzen, dass sich daran künftig nichts mehr ändert.

MTV:
Jennifer Höft (Tor), Freya Wagner (Tor), Josephine Dähne 1, Annika Fleck 1, Ann-Catrin Höbbel 8/2, Josephin Keßler 2, Sophia Mattisseck 2, Christine Miniers 5, Viktoria Varkonyi 3, Anne Weier, Beatrice Zacharias 6.

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