Wer hätte gedacht, dass das Spiel gegen den SV 63 Brandenburg West zu einem der wichtigsten der Saison 2022/23 für die Männer des MTV Altlandsberg wird. Brandenburg ist Elfter der Oberliga Ostsee Spree und hat bisher einen Sieg, ein Remis sowie drei Niederlagen auf dem Konto. Der MTV hat schon viermal verloren und nur einen Sieg erringen können. Doch alle Statistik ist vor dem Spieltag unwichtig: Will der MTV nicht ganz unten in der Tabelle landen, muss gewonnen werden. Das sieht auch Trainer Oliver Ostwald so: „Eigentlich ist es ein Spiel, in dem gewinnen Pflicht für uns ist. Keiner wird die Partie leicht nehmen, wir rechnen mit zwei Punkten“.
Dabei weiß Oliver Ostwald natürlich, was da auf seine Männer zukommt. „Die Brandenburger sind eine sehr eingespielte Mannschaft. Einige erfahrene Handballer sind im Team und vor allem in puncto körperlicher Präsenz haben sie einiges zu bieten. Es wird so ein Spiel, in dem wir über unseren eigenen Schatten springen müssen.“ Was Oliver Ostwald damit meint, ist zum Beispiel, dass seine Männer nicht hektisch werden dürfen. „Eine unserer großen Schwächen in den vergangenen Spielen war, dass wir unsere Angriffe sehr oft zu früh abgeschlossen haben. Zu früh heißt dann, ohne Erfolg! Und dann kommt es schnell zu einer Kettenreaktion. Fehler häufen sich und die Mannschaft verliert vollends den Faden.“ Oliver Ostwald sieht das alles als Entwicklungs- und Lernprozess. „Die Mannschaft ist noch jung und muss noch weiter zusammenwachsen. Das unterscheidet uns von den meisten Teams der Liga.“
Doch wer ein Training beim MTV miterlebt hat, sieht, dass es mit Sicherheit nicht am Willen oder etwa an Einsatzfreude liegt. Arian Thümmler zum Beispiel zerreißt sich förmlich und versucht, seine Würfe aus dem Rückraum weiter zu verbessern. Tim-Ole Neumann und Fabian Plaul trainieren Angriffsvarianten extra mit Co-Trainer Thomas Klatt – alles ist sehr intensiv. Schon nach wenigen Minuten sind die Trikots völlig durchgeschwitzt. Im Tor steht Emmanuel Frimpong und der ärgert sich über jeden Ball, den er nicht halten kann.
„Was uns fehlt, ist ein Kopf der Mannschaft. Wir haben aber gleich mehrere Spieler, die versuchen in diese Rolle hineinzuwachsen“, sagt der Trainer. Auffällig ist, auch die die nicht spielen können, sind beim Training und beim Spiel mit dabei. Ganz wichtig ist dabei Kapitän Florian Riegler, der nach seinem Kreuzbandriss wahrscheinlich noch bis November zuschauen muss, aber schon jetzt keine Trainingsstunde auslässt. Mit dabei ist aber auch Kevin Deisting. Der Torhüter wird am Sonnabend gegen Brandenburg ebenfalls nicht spielen können. „Klar werde ich aber in der Halle sein. Wenigstens mental kann ich unterstützen“, sagt er.
Alle sind sich einig: „Am Sonnabend werden wir im Heimspiel, es ist erst das zweite der Saison, alles geben!“ Und Trainer Oliver Ostwald betont: „Das Spiel beginnt um 17 Uhr und für uns heißt das: volle Pulle bis zur Schluss-Sirene.
Text: Edgar Nemschok
Bild: Edgar Nemschok
