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Sieg in der „Hölle“ von Rudow 

MTV gewinnt zwei wichtige Punkte 

Dass die Partie zwischen dem TSV Rudow und dem MTV Altlandsberg keine einfache werden würde, war schon im Vorfeld sicher. Und dementsprechend hat auch keiner der Zuschauer in der Sporthalle der Michael-Ende-Grundschule einen Handball-Leckerbissen erwartet. Aber es war ein spannendes, hochdramatisches, vor allem aber kämpferisch ausgeprägtes Handballspiel. Die Voraussetzungen waren klar: Rudow musste gewinnen, um noch eine minimale Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Doch auch der MTV braucht noch jeden Zähler, um die Klasse zu halten. Am Ende waren die Altlandsberger die strahlenden Sieger. Sie gewannen mit 36:33. 

Der Sieg für den MTV war alles in allem verdient. Verdient, weil er in der Gesamtheit mehr spielerische Qualität hatte und am Ende auch als Mannschaft besser auftrat. Das sah auch MTV-Trainer Oliver Ostwald so. „Wir haben eine Menge Tore hinnehmen müssen, aber mit 36 zugleich eine Menge geworfen. Glauben Sie mir, das ist auch für einen Trainer nicht einfach“, sagte er nach dem Spiel sichtlich erschöpft in das MTV-Reporter-Mikrofon.  

Von Beginn an war das Spiel sehr unruhig und durch Nervosität gekennzeichnet. Die enge Halle, das aufgepeitschte Publikum und auch die Schiris trugen dazu bei, dass nie wirklich Ruhe in die Spielzüge kam. Sie verhängten in den ersten zehn Minuten bereits drei Zwei-Minuten-Strafen – zum Teil etwas umstritten. 

Zunächst standen die beiden Torhüter im Fokus. Sowohl Timur Güner (Rudow) als auch Emmanuel Frimpong (MTV) warfen sich in jeden Ball. So blieb das Spiel und der Spielstand sehr ausgeglichen. Erst beim 10:7 für den MTV hatten die Altlandsberger die Chance auf vier Tore davonzuziehen, um dann eventuell sicherer zu spielen. Die Rudower jedoch hatten eine starke Phase und konnten zum 10:10 ausgleichen. Zur Halbzeit war noch nichts entschieden. Der MTV führte mit einem Tor 16:15. 

„Jetzt haben wir noch schwere 30 Minuten vor uns“, sagte Teammanager Daniel Braun, der in Spielkleidung und auch einsatzfähig diesmal auf der Bank saß. „Aber eigentlich hoffe ich, dass ich nicht spielen muss“, sagte er mit skeptischem Blick auf die Anzeigetafel. Musste er nicht, denn Emmanuel Frimpong und auch Kevin Deister machten ihren Job an diesem Tag gut. Frimpong sagte noch: „Ich kenne die Halle genau, denn ich habe hier einige Zeit gespielt.“ Alle beim MTV waren sich einig, dass sie sich von der Hektik in der Halle und im Spiel nicht anstecken lassen dürfen. 

Das 19:18 in der zweiten Halbzeit warf Marcus Schwiderski und dann kam ein Abschnitt von knapp vier Minuten, in dem der MTV reihenweise beste Möglichkeiten vergab. Es stand inzwischen 19:19 und erst Hannes Habicht brach den Bann, als er über seine linke Site zum erneuten Führungstreffer erfolgreich war. Danach wurde es noch einmal richtig kritisch für den MTV, denn der Gastgeber lag plötzlich mit zwei Treffern in Front. 25:23, 26:24 – es sah gar nicht gut aus, zumal der Rudower Anhang nochmal an Lautstärke zulegte. Doch irgendwie ging ein Ruck durch das MTV-Team. Marcus Schwiderski, Ridha Trabelsi und Fabian Plaul mit zwei herrlichen Treffern vom Kreis, drehten das Spiel regelrecht: 28:26. Und wieder hatte der MTV die große Chance, seinen Vorsprung auf drei Tore auszubauen. Ausgerechnet Kapitän Florian Riegler vergab diese. Rudow kam wieder heran: 31:30 für den MTV in der 54.! 

Was würde nun passieren? Erinnerungen wurden wach. Der MTV befand sich schon in einigen Spielen in dieser Saison in ganz ähnlichen Situationen. Würde wieder das ganz große Nervenflattern beginnen? Nein – alle Spieler beim MTV spielten konzentriert zu Ende und konnten nach der Schluss-Sirene nicht nur tief durchatmen, sondern  auch befreit den Sieg feiern. 

Noch ein Spieltag steht in der Oberliga-Ostsee-Spree auf dem Plan. Der MTV empfängt am 29. April zu Hause den VfL Tegel. Derzeit würde der neunte Tabellenplatz für den Verbleib in der Liga reichen. Am letzten Punktspieltag müssen die Männer des Grünheider SV (derzeit Neunter) zum Tabellen-Zweiten Lausitzer HC Cottbus. Vorausgesetzt der MTV (derzeit Zehnter) gewinnt sein Heimspiel gegen Schlusslicht VfL Tegel und der GSV verliert in Cottbus würden beide Vereine die Plätze tauschen. 

Roland Hanke vom Grünheider SV sprach mit Oberliga-Spielleiter Mathias Jeschke: „Aus der 3. Liga steigen die Mecklenburger Stiere Schwerin sowie der HV Grün-Weiß Werder in die OOS ab. Aus den drei Verbandsligen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern können maximal drei Teams aufsteigen. Steigt eine Mannschaft aus unserer Oberliga in die 3. Liga auf, würde in dem Fall der zehnte Platz für den Klassenerhalt reichen.“ Meldeschluss dafür sei Mitte Mai. Dem Vernehmen nach haben der LHC Cottbus sowie der seit Samstag als Meister feststehende HSV Insel Usedom Interesse am Drittliga-Aufstieg. 

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