Abschied von zwei Linkshändern

Letzter Spieltag – und noch mal alles geben

25 Spiele sind in der Oberliga Ostsee-Spree (Saison 2022/23) absolviert. Die Männer des MTV Altlandsberg werden am Sonnabend zur letzten Begegnung gegen den VfL Tegel antreten. Das Heimspiel beginnt um 16 Uhr und wird für die Männer um ihren Kapitän Florian Riegler hoffentlich den zehnten Sasionsieg bringen. Der würde dann mit hoher Wahrscheinlichkeit alles klar in Richtung Klassenerhalt machen und alle beim MTV zu einem tiefen Durchatmen veranlassen. Es war eine schwierige Saison.

Positives Torverhältnis

Neun Siege, zwei Unentschieden und 14 Niederlagen – vor Beginn der Serie waren die Erwartungen deutlich höher. Keiner hatte erwartet, dass der MTV im Endeffekt ganz knapp am Abstieg vorbeischlittern wird. 722 Tore, das sind immerhin fast 29 pro Spiel, haben die Altlandsberger erzielt und 714 kassiert. Bester Werfer bei den Altlandsbergern ist Ridha Trabelsi, der in 19 Saisonspielen 161 Tore schoss. Er war auch der sicherste 7-Meter-Schütze beim MTV. Von 70 Versuchen landeten 52 im Netz. Anders gesagt, seine Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent. Leider wird der MTV auf seine Qualitäten, vor allem die auf der rechten Angriffsseite in der kommenden Saison verzichten müssen.

Familie und Beruf haben Vorrang

Der 26-Jährige wohnt am äußeren westlichen Rand von Berlin und kann zukünftig Familie, Beruf und Handball nur noch schwer unter einen Hut bringen. „Mir ist die Entscheidung wirklich sehr schwer gefallen, denn der Handballsport und der MTV Altlandsberg gehörten für viele Jahre zu meinem Leben.“ In Altlandsberg habe er viele neue Freunde gefunden und auch einige von der ehemaligen Sportschule wiedergetroffen. „Ich habe der Mannschaft meinen Entschluss erklärt und ich denke, alle haben das auch verstanden.“ Ridha Trabelsi war knapp fünf Jahr beim MTV und in dieser Zeit verlässlicher und sehr erfolgreicher Stammspieler. „Die vielen Trainingseinheiten in der Woche und vor allem die weiten und langen Reisen zu den Auswärtsspielen sind inzwischen immer eine Entscheidung gegen die Familie“, sagt er und meint damit seine Frau Sarah und seine kleine Tochter, die knapp sieben Monate alt ist. „Sarah hatte immer Verständnis für den Sport und dafür bedanke ich mich auch bei ihr. Dazu kommt der Beruf, der selten einen Acht-Stunden-Tag zulässt.“ Ridha Trabelsi ist Wirtschaftsingenieur in der Fachrichtung Bauwesen und hat inzwischen auch eine sehr verantwortungsvolle Funktion übernommen. „Ich werde auf jeden Fall im Sport eine Pause machen. Aber wer weiß, vielleicht sieht man sich in irgendeiner Halle ja wieder.“

Danke an Verein und an das tolle Altlandsberger Publikum

Auch bei Toni Schäl, dem zweiten wichtigen Spieler auf der Rechtsaußenpostion und wie Ridha Trabelsi Linkshänder, rückt der Beruf in der Zukunft mehr und mehr in den Vordergrund. Der gelernte Elektriker strebt eine Beamtenlaufbahn an und wird bei der Berufsfeuerwehr in Berlin arbeiten. „Ganz klar, es war eine schöne Zeit beim MTV. Ich bin damals mit Florian Riegler und Fabian Plaul gekommen“, erinnert sich der 25-Jährige. Das war 2016 und am Ende der Saison konnte auch er den Landespokal in den Händen halten, den der MTV gewann. Die Mannschaft schlug im Finale in der MBS-Arena in Potsdam den Grünheider SV mit 30:25.
Auch Toni Schäl hat eine kleine Tochter. „Ich wohne in Berlin-Hellersdorf und werde ganz bestimmt des Öfteren noch zu den Spielen meines MTV nach Altlandsberg kommen. Es ist und bleibt ein ganz besonderer Verein mit einem ebenso besonderen Publikum, bei dem ich mich auch für die tollen Jahre bedanken möchte.“

Pokal steht noch auf dem Plan

Auch wenn die beiden heute verabschiedet werden, die Saison ist noch nicht ganz zu Ende. Nach dem letzten Liga-Spiel steht schließlich noch das Final-Four am 3./4. Juni in der Oranienburger MBS-Arena auf dem Programm. Ridha Trabesli und Toni Schäl haben versprochen, auf jeden Fall mit dabei zu sein.

Suche

Suche