Er scheint schon richtig beim MTV Altlandsberg angekommen zu sein: Lasse Fleck.
„Ich habe Bock auf den MTV und freue mich auf die neue Saison in der Oberliga Ostsee-Spree. Wir haben eine sehr gute Truppe zusammen und auch das Trainerteam passt. Ich denke, wir müssen uns vor keiner Mannschaft verstecken.“ Allerdings warnt Lasse Fleck auch davor, zu euphorisch in die Saison zu gehen. „Gerade das vergangene Spieljahr hat beim MTV gezeigt, dass, wenn einmal der Wurm drin ist, eine Saison auch völlig daneben laufen kann. Wir müssen abwarten, wie die ersten Spiele verlaufen, ob nicht Verletzungspech dazu kommt und, dass die derzeit bestehende Harmonie weiter anhält. Und nicht zuletzt, die Liga ist stark und noch weiß keiner genau, woher die ganz harten Konkurrenten kommen.“
Lasse Fleck ist 32 Jahre und hat im Handball schon viel erlebt. Er ist gebürtiger Norddeutscher und wurde in der Handballstadt Kiel geboren. „Mit dem Handballsport habe ich recht spät angefangen. Da war ich schon in der 4. Klasse. Auf den Geschmack kam ich über eine Handball-AG an meiner Schule. Ich war schon zehn – wie gesagt, recht spät für eine Handballkariere.“
Wenn er von seiner ersten Vereinsstation erzählt, lacht er in Erinnerung daran. „Ich spielte beim 1. HC Crocodiles Kiel. Es war eine tolle Zeit – genauso wie beim FT Vorwärts Kiel“ Auch seine dritte Station trägt einen ungewöhnlichen Namen. Er spielte bei der HSG Schülp/Westerrönfeld mit der B-Jugend-Mannschaft in der Oberliga und später in der A-Jugend sogar in der Regionalliga. „Wir waren richtig gut und konnten gleich dreimal den Titel des Nordostdeutschen Meisters gewinnen und das gegen Mannschaften die von ganz großen Vereinen kamen oder aus Sportschulen hervorgingen.“
Im Männerbereich spielte er dann schon bei einem bekannteren Verein. Sein Talent führte ihn zur SG Flensburg-Handewitt. Er war in der zweiten Mannschaft zeitweise in der Regionalliga und dritten Liga aktiv.
Auch beruflich hat Lasse Fleck bereits eine Menge Erfahrungen. „Ich wollte nach dem Abitur ein Handwerk erlernen. So habe ich eine Tischlerlehre in Flensburg begonnen und diese auch mit einem Gesellenbrief abgeschlossen.“
Durch die Liebe kam er nach Berlin und begann ein Studium für Medien-Informatik. Sportlich ging seine Karriere beim Oranienburger HC weiter. Mit einer Unterbrechung (Grünheider SV) trug er seit 2013 das Trikot des Oranienburger HC. Er spielte dort nicht nur Handball, sondern absolvierte im Verein ein sogenanntes Freiwilliges Soziales Jahr. „Genau wie ich angefangen hatte, ging es unter anderem um Schul-AGs. Diesmal stand ich auf der anderen Seite und durfte mit Schülern von der ersten bis zur sechsten Klasse Sport treiben und speziell natürlich Handball spielen.“ Darüber hinaus arbeitete er in der Geschäftsstelle des OHC und sicherte Hallendienste ab.
Wie kam er nun zum MTV? Zwei Gründe führten dazu. Zu einen ist die Freundschaft zum Teammanager des MTV, Daniel Braun, zu nennen. „Mit Daniel war ich schon im Frühling einig, dass wir in Altlandsberg neue Wege gehen wollen.“ Lasse Fleck sagt, dass er auch in Oranienburg geblieben wäre. Aber der Verein aus der 3. Liga zog den Linkshänder nicht mehr in die Planung für die 3. Liga ein. „Ich fühle mich aber so gut, dass ich weiter höherklassig spielen möchte.“ Und schließlich, das ist der zweite Grund, half ihm bei seiner Entscheidung seine Ehefrau Annika Fleck. Sie selbst kennt den Verein in Altlandsberg sehr gut, denn sie hat viele Jahre im grün-weißen Trikot von links außen die Tore geworfen.
Lasse Fleck kennt allerdings auch die weniger schönen Seiten des Handballsports, nach einem nunmehr dritten Kreuzbandriss. „Die erste Operation am Knie verlief nicht ganz so gut.“ Das war im Jahr 2015. Er habe nie wirklich große Schmerzen gehabt und spricht auch davon, dass alles unspektakulär verlaufen sei. „Auch wenn es verrückt erscheint, selbst nach dem dritten Kreuzbandriss will ich weiterspielen. Klingt eventuell seltsam, aber ich hatte immer Glück im Unglück. Ich fühle mich gut, und will nicht aufhören.“