Fabian Kaleun gehört zu den neuen Gesichtern beim MTV Altlandsberg der Saison 2023/2024. Nicht als aktiver Spieler, er arbeitet als Torwart-Trainer und will mit seiner Erfahrung, „die Torleute des Oberliga-Teams beim MTV formen“. Wenn tatsächlich einmal die Not groß ist und es Aufstellungssorgen geben sollte – ich stehe durchaus bereit.“ Dass er das kann, weiß man nicht nur in Altlandsberg. Fabian Kaleun war mit seinen 1,93 Meter erfolgreicher Handball-Torwart.
Er ist 28 Jahre alt und hat sportliche Stationen in Rostock, Schwerin, Nordhorn, Hamburg sowie Wünsdorf durchlaufen. „Lange Zeit war der Handballsport mein absoluter Lebensmittelpunkt. Ich wollte eine große Karriere machen, Vollprofi werden und habe dabei von der Bundesliga, einer Berufung in die Nationalmannschaft und sogar Weltmeisterschaften geträumt. Ich habe richtig hart für diese Pläne gearbeitet. Aber im Leben verändert sich vieles und nicht immer verläuft alles in geraden Bahnen.“
Fabian Kaleun berichtet, dass er nach dem Abitur ein Studium aufgenommen hat. Er hat sich für Wirtschafts-Informatik entschieden und das bis heute nicht bereut. „Das hat mich von Beginn an fasziniert und war auch ganz was anderes, als zum Beispiel täglich zum Training zu gehen und nahezu jedes Wochenende beim Spiel zu sein.“ Das heißt nun aber nicht, dass er den Handball aufgegeben hat.
„Nein, keinesfalls. Seit meinem siebten Lebensjahr bin ich aktiv und erinnere mich noch gut an die Anfänge, als zum Beispiel mein erster Trainer, Andreas Westram, uns die Schönheiten dieses Sports in seiner unnachahmlichen Weise beibrachte. Unfassbar, er ist im Alter von nur 53 Jahren im Frühjahr 2018 plötzlich verstorben.“
Sportlich lagen seine erfolgreichsten Jahre zwischen 2014 und 2018, als er bei der HSG Nordhorn-Lingen 78 Spiele in der 2. Handball-Bundesliga absolvierte. Fabian Kaleun entschied sich aber für den Beruf und im Studium für ein Auslandssemester. „Das war ganz was Besonderes, denn ich war sechs Monate in einer der schönsten und aufregendsten Städte der Welt. Ich habe in Singapur nicht nur viel gesehen, ich habe auch viel gelernt“.
Zurück in Deutschland fand er in Hamburg eine Wohnung und stellte fest: „Ohne Handball geht es eben doch nicht.“ Er spielte beim SC Alstertal-Langenhorn in der Hamburg-Liga. Es zog ihn noch einmal ins Ausland, um im italienischen Siena ein weiteres Semester zu absolvieren. „Auch das war eine tolle Zeit. Ich liebe Italien und diese leichte Art zu leben.“ Inzwischen hat er sein Studium abgeschlossen und einen Bachelor of Science (Schwerpunkt Cybersecurity) in der Tasche. Darüber hinaus hat er einen Mastertitel. Seine Masterarbeit zum Thema „Digitaler Arbeitsplatz“ hat er erfolgreich verteidigt Und in diesem Bereich arbeitet er heute auch als Berater.
Fabian Kaleun wohnt jetzt in Berlin. Er kam durch die Freundschaft mit Rudolf Föllen zum MTV Wünsdorf. Dort traf er dann auf Trainer Ferenc Remes. „Es war ein Wiedersehen, denn ich hatte vor einigen Jahren bei den Mecklenburger Stieren gegen Ferenc Remes gespielt. Damals war er Trainer beim MTV Altlandsberg.“ Fabian Kaleun, Rudolf Föllen und Ferenc Remes werden nun das MTV-Orchester dirigieren. „Die Arbeit mit Ferenc Remes macht wirklich Spaß. Ich bin mir sicher, dass er gut zu dieser Mannschaft passt. Er ist ein Typ, der sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten abgibt. Für ihn zählen Disziplin sowie ein hohes Maß an Leidenschaft.“
Fabian Kaleun hat seit einigen Wochen die Mannschaft mit beobachtet. „Wir haben nicht die ganz großen Individualisten. Was aber stark ist, die Truppe hält zusammen und wird mit hohem Laufaufwand und Tempo ihre Spiele gestalten. Die Fitness, die Ferenc Remes vermittelt, wird die Mannschaft zu einem Spitzenteam der Oberliga Ostsee-Spree machen.“
Und wie sieht es mit den Torleuten aus? „Ohne einen richtig guten Torwart wird im modernen Handball heute kein Spiel mehr gewonnen. Der Torwart hat eine große Verantwortung.“ Das will er den Torleuten beim MTV so vermitteln – „auch die kleinen, sogenannten Psycho-Spielchen, die einfach dazu gehören“, wie er verrät. „Einiges habe ich mir bei ganz Großen wie Henning Fritz oder Niklas Landin abgeschaut. Das gebe ich natürlich auch gern weiter.“