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Nichts für schwache Nerven 

Altlandsberger Männer gewinnen gegen Empor II

In einer Hinsicht bleiben sich die Handballer des MTV Altlandsberg in dieser Saison treu: Jedes ihrer Ligaspiele hat einen hohen Unterhaltungswert und ist an Spannung kaum zu überbieten. Auch gegen den HC Empor Rostock II war das so. Der MTV gewann die Partie mit 35:33. Doch man muss ehrlich sein, über dem Verlauf der Partie steht ein großes: Aber! 

Etwas noch vorweg: Warum die Schiedsrichter in einem fairen Spiel drei Rote Karten und insgesamt 14 Zwei-Minuten-Strafen verhängt haben, bleibt unverständlich. 

MTV-Trainer Ferenc Remes war sich von Beginn an nicht ganz sicher, ob die Sache in der wieder gut besuchten heimischen Erlengrund-Halle tatsächlich gut ausgehen würde. „Wir hatten eine großartige Trainingswoche. Alle haben gut mitgezogen. Vieles stimmte. Es waren fast immer alle da und ihr Einsatz war richtig gut.“ Doch man merkte dem Trainer an, dass er mit den Rostockern einen Gegner vor sich hatte, bei dem auch er nicht genau wusste, was passieren würde. Sein Kollege Tobias Seering indes sagte: „Wir gehen optimistisch in die Partie. Meine Mannschaft ist eine der jüngsten der Liga. Unser ältester Spieler ist heute knapp 23 Jahre. Wir kommen, um zu lernen, Erfahrungen zu sammeln und werden das hier genießen.“ Einige der Rostocker Spieler gehören zum Bundesliga-Kader der U 19. „Ein solches Oberliga-Spiel ist natürlich ganz etwas anderes. Heute geht es auch um den körperlichen Einsatz und darum, vor so vielen Besuchern zu bestehen.“ 

Und das machten die Jungs wirklich gut. Es war nicht spektakulär, wie sie spielten, aber erfolgreich. Sie agierten absolut diszipliniert und auch effizient. Der MTV konnte sich nicht absetzen. Wirklich auffällig war Rostocks Torhüter Leon Johannisson, der prima hielt. Aber es gab auch spielerische Höhepunkte, wie den gelungenen Kempa, den Leon Erdmann und Felix Teller zeigten und damit das 6:4 erzielten. Wer beim MTV wirklich gut spielte, war Fabian Plaul, der am Kreis seine Tormöglichkeiten sehr konsequent nutzte. 

Zur Pause stand es 17:15 und das nur, weil Navtej Dhaliwal mit der Sirene traf. Und was noch auffiel, trotz des guten Besuchs blieb es ziemlich still in der Erlengrund-Halle. Nur Sarah Willim, Annalena Weber und Emely Deideck sorgten mit Pauke und ihren Gesängen für Stimmung. „Wir finden es total spannend“, sagten sie übereinstimmend.

Der MTV musste nach der Pause eine schwierige Phase überstehen. Zahlreiche Chancen wurden vergeben und der Gast ging dann sogar noch in Führung. Eine zunächst neue Situation für den Gastgeber, denn er musste von nun ab einem Rückstand hinterherlaufen. Sehr umstritten dann die 40. Minute. Plötzlich ein Pfiff und eine Rote Karte für Lasse Fleck. Selbst der Gästetrainer schüttelte den Kopf und sagte: „Niemals. Das war nicht zu verstehen.“

Es blieb spannen. Erst nach der 44. Minute, nach einer Auszeit von Ferenc Remes, fing sich der MTV wieder. 28:26, 29:27, 30:28 – aber richtig sicher war es nicht für die Altlandsberger. Dann musste auch noch Felix Teller per Roter Karte vom Platz. Auch diese Entscheidung war nur schwer zu verstehen. Es kam noch dicker für den MTV, denn beim 30:29 gab es eine doppelte Zeitstrafe. Fabian Plaul und Marcus Schwiderski mussten auf der Bank Platz nehmen. Trainer Ferenc Remes erklärte später: „Auch wenn diese Entscheidungen zunächst niemand verstehen konnte, wir müssen den Unparteiischen Joshua Köppen und Luka Preibsch sogar noch dankbar sein. Denn danach war meine Mannschaft endlich richtig wach und erkämpfte sich den Sieg. Aber ansonsten würde ich sagen, so sollten Schiris eigentlich nicht in eine Partie eingreifen.“ 

Leon Erdmann mit zwei schönen Treffern, Florian Riegler mit verwandeltem Strafwurf und Dennis Bellmann sicherten dann den 35:32-Sieg. 

Rostocks Trainer Tobias Seering machte seinen Jungs große Komplimente. „Wir haben den Auftrag, die Jungs aufzubauen. Die haben das heute sehr gut gemacht, auch wenn wir nicht gewonnen haben.“

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