Von Edgar Nemschok
Können die Männer des MTV weiter die Stimmung hochhalten? Die Liga geht in eine neue Runde und schon steht der nächste Gegner auf dem Plan. Es geht gegen die Mecklenburger Stiere aus Schwerin. Die Neunten in der Tabelle der Regionalliga Ostsee-Spree empfangen den Siebten in der „Erlengrund-Hölle“, wie der Hauptstadt-DJ und Stimmungsmacher Torsten Schäfer die Halle nennt.
Die Gäste aus der Hauptstadt des Landes Mecklenburg-Vorpommern kommen mit einer recht ausgeglichenen Bilanz in die Erlengrund-Halle. Sie haben fünfmal gewonnen, viermal verloren und einmal Unentschieden gespielt. Eine Bilanz, mit der man zufrieden sein kann? Die Frage geht an Barbara Arndt, die für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist und die Mannschaft sehr gut kennt. „Natürlich sind wir ein Stück weit zufrieden. Doch die Mannschaft hat ein viel größeres Potenzial. In einigen Spielen blieb die Leistung doch etwas hinter den Erwartungen zurück.“ Im Gespräch nennt sie einige Gründe. Dazu gehörte zum Beispiel, dass die Mannschaft mit vielen jungen Handballern besetzt sei. „Denen fehlt teilweise noch die Erfahrung und gelegentlich das Durchsetzungsvermögen.“ Barbara Arndt berichtet zugleich, dass zahlreiche Verletzungen den Kader immer wieder dezimierten. „Aber über Verletzungen braucht man nicht weiter zu reden. Wir wollen da gar nicht erst anfangen zu jammern. Der Kader ist breit und somit zählt das nicht“, sagt sie. Die Stiere haben ihre jüngsten Spiele jeweils gewonnen. Gegen die SF OSF Berlin siegten sie mit 26:19 und zuvor gegen die SG Uni Greifswald /Loitz mit 29:25.
Schaut man auf die Tabelle und sieht sich die Statistik der Stiere an, fällt auf, dass sie zu den offensivfreudigen Mannschaften gehören. Matti Anton Wagner hat in zehn Partien 55 der insgesamt 289 Tore geworfen. Zum direkten Vergleich: Der MTV traf in neun Spielen bisher 249 Mal. „Das ist richtig, aber unsere Abwehr kann sich schnell auf den jeweiligen Gegner einstellen“, sagt Barbara Arndt.
Das gilt natürlich auch für den MTV Altlandsberg. Ein Handballspiel entwickelt sich, wie jüngst gesehen. Als der MTV gegen den HSV Insel Usedom spielte, wurde ein Großteil der Partie auch von der Stimmung auf der Platte getragen. Die war knapp 40 Minuten großartig und der MTV speilet den Favoriten an den Rand einer Niederlage. Warum es dann aber doch nicht zum Sieg gereicht hat?
Trainer Rudolf Föllen hat in der Trainingswoche das Spiel und die Fehler mit seinen Handballern ausgewertet. „Wir hatten tatsächlich eine kleine Schwächephase, die der Gegner mit zwei Gegentoren nutzte. Das reichte, um meine Mannschaft aus dem Konzept zu bringen. Plötzlich lief nicht mehr viel, wir trafen einfach nicht mehr und auch der Torwart der Gäste steigerte sich. Die Männer ließen ein wenig die Köpfe hängen – das war´s.“
Rudi Föllen hat das in der Trainingswoche mit allen besprochen und gleichzeitig die Männer auf die Schweriner eingestellt. „Ich bin optimistisch und denke, dass dieser Gegner uns besser liegen wird. Diesmal werden wir körperliche Vorteile mit in die Partie bringen. Vor allem im sogenannten Eins-gegen-Eins werden wir stärker sein.“ Angesprochen hat er auch, dass man versuchen müsse, von Beginn an den Stieren das Tempo zu nehmen. „Sie haben eine recht junge Mannschaft, die auch leichtfüßig spielen kann.“
Zur Vorschau des Trainers gehört auch, dass er bestätigt: „Die Mannschaft hat große Lust auf dieses Spiel. Wenn wir unsere Wurfausbeute etwas verbessern, haben wir auch gute Chancen, die beiden Punkte bei uns zu behalten.“ Für zusätzlichen Optimismus beim MTV sorgt auch die Nachricht, dass nahezu alle Spieler fit und einsatzfähig sind.