34:45 – das hört sich heftig an! Diese Niederlage gegen die Mecklenburger Stiere war es auch. Ratlose Gesichter bei den Spielern, Schweigen bei den Fans – es war kein guter Tag für die Männer des MTV aus der Regionalliga Ostsee Spree. Dabei standen die Zeichen nach einer guten Trainingswoche voll auf Optimismus. Trainer Rudi Föllen war sich sicher, dass „die Stiere seiner Mannschaft liegen würden“.
Nehmen wir doch gleich einmal die ersten zehn Minuten der Partie. Die Gäste gingen mit 7:3 in Führung und man musste sich als geneigter MTV-Fan schon die Augen reiben. Rudi Föllen musste nach dem Blitzstart der Gäste bereits nach vier Minuten eine Auszeit nehmen, um seine Männer wachzurütteln. Besser wurde die Partie für die Gastgeber als Dennis Bellmann auf die Platte kam. Es wurde die einzig gute Phase der Altlandsberger, die sich bis zum 12:12 (18. Minute) heranackerten. Danach war der Zauber wieder vorbei und das Desaster nahm seinen Lauf. Zur Halbzeit stand es 19:14 für die Stiere. Allerdings – eine gute Szene hatte der MTV vor dem Seitenwechsel noch. Es war der letzte Wurf in dieser Halbzeit. Die Mauer der Stiere postierte sich vor Torhüter Marty Lampe. Lasse Fleck überlistete alle und traf mit seinem Freiwurf halbhoch ins Schweriner Netz.
Natürlich lagen nunmehr alle Hoffnungen auf den zweiten Durchgang in der „Erlengrund-Hölle“, wie Torsten Schäfer (Hallensprecher) die Heimstätte des MTV gern bezeichnet. Sein Partner DJ Pete und er waren dann auch die Einzigen, die an diesem Abend Geschenke für die MTV-Fans überbringen konnten. Sie verteilten vor dem 1. Advent Süßigkeiten im Publikum. Die Mannschaft jedenfalls nicht mehr, dann auch die zweite Halbzeit gehörte den Stieren aus Schwerin. Diese junge Mannschaft mit den Aktivposten Ole Präkel, Matti Anton Wagner und dem insgesamt besten Spieler in der Halle Joel Morice Müller bestimmte das Geschehen und zog bis auf 31:20 davon. Da waren erst 40 Minuten gespielt und es war zu befürchten, dass der MTV völlig untergehen würde. Jeder Wurf der Schweriner war ein Treffer und im Gegenzug fiel den Altlandsbergern recht wenig ein.
„All das, was wir im Vorfeld besprochen haben, wurde überhaupt nicht umgesetzt. Aus meiner Sicht hat es heute auch an der Einstellung gelegen. In dieser Liga musst du immer 100 Prozent und sogar noch ein bisschen mehr geben. Heute waren wir nur bei etwa 90“, sagte Rudi Föllen, der in der Schlussphase kaum noch hinsehen mochte. „Ich weiß auch nicht, was da los war. Ich glaube, einige von uns hatten noch die wirklich guten ersten 40 Minuten aus der Vorwoche gegen Usedom im Gedächtnis und dachten wohl, dass wir besser sind, als unser Tabellenstand es aussagt.“
Die Schweriner zogen weiter ihre Kreise und warfen mit hoher Effektivität Tor um Tor. Am Ende zeigte die Anzeigetafel 45:34 für die Mecklenburger Stiere.
Für die Altlandsberger gibt es im letzten Heimspiel 2024 am kommenden Samstag dann die Chance, sich auch beim eigenen Publikum zu rehabilitieren. Gegner ist ab 19 Uhr die SG OSF Berlin.